In den Führungsetagen der Assekuranz ist man sich schon lange sicher, dass Assistance-Leistungen – darunter werden personenbezogene und fachfremde Hilfsdienste vom Abschlepp- bis zum Schlüssel- oder Einkaufsservice zusammengefasst – voll im Trend liegen. Die Kundschaft ist jedoch wesentlich skeptischer, wie eine aktuelle Studie herausgefunden hat.
Versicherer wollen nicht mehr nur Kostenerstatter sein, sondern auch Unterstützung in lebensnahen Problemsituationen liefern. Klingt super, was die Trendforscher und Produktentwickler der Branche sich da ausgedacht haben, um beim Kunden zu punkten. Das Interesse der Bevölkerung an solchen Zusatzleistungen hält sich einer aktuellen TNS-Infratest-Umfrage unter 2.256 Personen zufolge allerdings in Grenzen.
Während 41 Prozent der Befragten mit Versicherungsangeboten, die Assistance-Leistungen bieten, zumindest vertraut sind, nennt nur ein geringer Prozentsatz eine solche Police sein Eigen, so die Studie. Den Nutzen einer Versicherung mit Zusatzleistung nach einem Unfall oder rund um das Haus beziehungsweise die Wohnung erkennt – je nach Art der konkreten Assistance-Leistung – bis zu gut ein Drittel der Bevölkerung.
Zahlungsbereitschaft Fehlanzeige
Für die jeweilige Zusatzleistung zu bezahlen, kommt lediglich für 14 Prozent der Teilnehmer in Frage. Wenn überhaupt, interessieren sich Kunden noch am ehesten für Assistance-Leisungen im Zusammenhang mit Unfällen. Dort wiederum sind Pflegedienstleistungen gefragt: 34 Prozent der Befragten würden dieses Angebot nutzen – dafür zahlen wollen allerdings auch nur 14 Prozent.
Was bringt das Ganze den Anbietern dann überhaupt?
Manfred Kreileder, Finanzmarktexperte von TNS Infratest: „Das Ziel von Assistance-Leistungen liegt für Versicherungen zum einen darin, sich vom Wettbewerb im Service abzuheben, und zum anderen darin, den Kunden einen höheren Nutzen zu bieten, um so auch die Kundenbindung zu stärken.“ (hb)
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