Jürgen Steinhauser ist Geschäftsführer der Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH. Er fragt, warum es angesichts immer weiter steigender Wohnimmobilienpreise und Eigenkapitalquoten eigentlich die eigene Immobilie sein muss.
Der bereits im elften Jahr anhaltende Immobilienboom sorgt in Deutschland noch immer regelmäßig für Debatten über den schwierigen Zugang für Kaufinteressenten zum Wohnungsmarkt. Denn mit den Preisen steigt auch der Eigenkapitalbedarf und damit der Anspruch der Banken an die Geldmenge, die Käufer für einen Kredit mitbringen müssen. Die Folge: Die Deutschen sehen den Traum von den eigenen vier Wänden immer öfter außer Reichweite driften. Doch muss es eigentlich immer die eigene Immobilie sein?
Zwar sind viele Deutsche nach wie vor der Meinung, dass es aus finanzieller Sicht besser sei, eine Wohnung zu besitzen, als Mieter zu sein. Da aber in vielen Städten die Kaufpreise von Immobilien inzwischen deutlich stärker gestiegen sind als die Mieten, rechnet sich vielerorts die Miete eher als der Kauf.
Immobilien auch zur Geldanlage geeignet
Eine Möglichkeit, als Mieter zumindest von den Wertsteigerungen am Immobilienmarkt zu profitieren, sind Investments mit Fokus auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt.
Natürlich wirft die Möglichkeit, in Immobilien zu investieren, neben dem Renditeaspekt auch die Frage auf, ob dies angesichts der sich nach oben drehenden Preisspirale auf dem Immobilienmarkt überhaupt moralisch vertretbar ist. Schließlich gibt es in der Tat nicht wenige in- und ausländische Investoren, die allein auf maximale Rendite spekulieren und daher maßgeblich für die Mietsteigerung modernisieren oder mit Blick auf weiterhin steigende Preise bewusst auf brachliegendes Bauland oder Leerstand setzen. Auf sie zu bauen trägt letztlich zur Wohnpreisexplosion bei.
Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, ohne schlechtes Gewissen in Immobilien zu investieren – etwa über Anleihen, mit deren Hilfe bezahlbarer Wohnraum in Deutschland entwickelt und bewirtschaftet wird. Im Mittelpunkt steht dabei die zielgerichtete Sanierung und Optimierung von Bestandsimmobilien, durch die beide Seiten – Mieter wie Investoren – profitieren. Auf der einen Seite kommen Mieter darüber in den Genuss von günstigen Mieten, lokalen Hausverwaltungen und einem engagierten Asset Management, das langfristig die Wohn- und Gebäudequalität sowie das Mietklima verbessert.
Andererseits verringert der somit erzeugte Mehrwert der Immobilien die Leerstände und die Fluktuation, sodass stabile Mieteinnahmen erwirtschaftet werden können. Für die Investoren macht sich das wiederum in Form von solider Rendite bemerkbar. Gleichzeitig tragen sie mit ihrem Investment zur Schaffung von ansprechendem Wohn- und Lebensraum für sozial schwächer gestellte Menschen bei.
Foto: REA Beteiligungs GmbH