Dabei verzeichnete das Unternehmen ein anhaltend starkes Interesse an Investment-Projekten, die im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung von Real Assets stehen, teilt MPC mit. Das bereinigte Vorsteuerergebnis (EBT adj.) übertraf mit 15,3 Millionen Euro bereits nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres den Vorjahresgesamtwert von 14,8 Millionen Euro.
Die Umsatzerlöse des MPC Capital-Konzerns lagen in den ersten neun Monaten 2023 bei 27,6 Millionen Euro (9M 2022: 27,1 Millionen Euro). Aus dem Asset- und Investment-Management resultierten wiederkehrende Erlöse in Höhe von 21,8 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 21,2 Millionen Euro). Dabei konnte der Wegfall der Umsatzerlöse aus dem im Vorjahr veräußerten niederländischen Immobiliengeschäft durch Wachstum in anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden, so MPC.
Nach einem „transaktionsintensiven“ dritten Quartal lagen die Erlöse aus dem Transaktionsgeschäft nach neun Monaten mit 5,6 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (5,7 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse aus Transaktionen resultierten den Angaben zufolge im Wesentlichen aus An- und Verkäufen von Projekten, die MPC Capital für verschiedene Investoren im Schifffahrtssegment begleitet hat. Dies beinhaltete eine Flotte hochmoderner Containerschiffe sowie die Auslieferung des ersten Containerschiffs aus einem umfangreichen Neubauprogramm, das MPC Capital Anfang 2022 für eine Gruppe internationaler Investoren initiiert hatte.
Solarprojekte in Kolumbien, Guatemala und Jamaika
Im Real Estate-Bereich hat MPC Capital „in einem herausfordernden Marktumfeld“ ein weiteres Objekt in Berlin für seinen ESG Wohnimmobilien-Fonds erworben. Der Vollzug des Erwerbs wird voraussichtlich im vierten Quartal erfolgen und sich dann erlösseitig im Ergebnis der MPC Capital niederschlagen.
Im Renewables-Bereich standen die Weiterentwicklung der Projekte sowie Portfoliooptimierungen im Zentrum der Aktivitäten des dritten Quartals. Noch in diesem Jahr sei mit der Inbetriebnahme eines Photovoltaik (PV)-Projekts in Kolumbien sowie eines Windparks in Deutschland zu rechnen. Weitere PV-Projekte in Guatemala und Jamaika befinden sich in fortgeschrittener Planungsphase.
Die sonstigen betrieblichen Erträge des MPC Capital-Konzerns lagen in den ersten neun Monaten 2023 bei 4,0 Millionen Euro (9M 2022: 24,2 Millionen Euro). Das Vorjahr war geprägt von dem Buchgewinn aus der Veräußerung der niederländischen Immobilienaktivitäten sowie performance-basierten Erträgen aus dem Shipping-Segment.
71,3 Millionen Euro Kassenbestand
Die Profitabilität des operativen Geschäfts konnte durch eine effizientere Kostenbasis noch einmal deutlich erhöht werden, so MPC. So reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Neunmonatszeitraum signifikant von 17,9 auf 11,8 Millionen Euro. Der Personalaufwand lag mit 14,4 Millionen Euro ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres (14,8 Millionen Euro).
Auch das Finanzergebnis, das sich im Wesentlichen aus regelmäßigen Erträgen aus Beteiligungen und assoziierten Unternehmen zusammensetzt und damit eine wichtige Säule im Geschäftsmodell von MPC Capital darstelle, trug zu einer weiteren Verbesserung der Profitabilität bei. Es erhöhte sich von 12,5 Millionen Euro im Vorjahr um 16 Prozent auf 14,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2023.
Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 15,3 Millionen Euro nach 28,8 Millionen Euro im Vorjahr. Das um den einmaligen Erlös aus dem Verkauf des niederländischen Immobiliengeschäfts bereinigte EBT adj. des Vorjahres lag bei 12,3 Millionen Euro. Der Cash-Bestand (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) erhöhte sich leicht auf 71,3 Millionen Euro. Das Eigenkapital lag zum 30. September 2023 bei 126,8 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 81,7 auf 85,7 Prozent.
Prognose für 2023 bestätigt
Der Vorstand der MPC Capital AG bestätigt seine Prognose für den MPC Capital-Konzern vom 20. Februar 2023. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Vorstand mit einem Konzernumsatz, der auf dem Niveau des Vorjahres liegen dürfte. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) dürfte sich durch eine niedrigere Kostenbasis sowie anhaltend hohe Erträge aus Co-Investments in einer Bandbreite zwischen 15,0 und 20,0 Millionen Euro bewegen, so die Prognose von MPC.
MPC Capital zählte wie Ernst Russ (ehemals HCI Capital), das gestern ebenfalls positive Ergebnisse gemeldet hatte, einst zu den führenden Anbieter geschlossener Fonds mit dem Schwerpunkt Schiffsbeteiligungen. Beide Unternehmen haben zeitweise eng kooperiert, das Neugeschäft mit Publikumsfonds aber schon lange eingestellt.