BVK & Co. zum Umgang mit KI: „Kein Vertrieb ohne persönliche Beratung“

Ein Finanzberater berät ein junges Paar
Foto: PantherMedia / Deklofenak
Auch in Zukunft wichtig: Persönliche Beratung (Symbolbild).

Zu 20. Mal trafen sich Spitzenvertreter von Vermittlerorganisationen in Bonn, darunter der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Zentraler Punkt: Die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung, unter anderem zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI).

Das „Spitzentreffen“ repräsentiert der Mitteilung des BVK zufolge rund 40.000 Vermittlerinnen und Vermittler in Deutschland. Dazu gehören neben dem BVK-Präsidium die Vorsitzenden der Vertretervereinigungen und die Vorstände des Arbeitskreises Vertretervereinigungen der Deutschen Assekuranz e. V. (AVV).


Das könnte Sie auch interessieren:

Mit der am 9. Oktober verabschiedeten „Bonner Erklärung“ beziehen die Teilnehmer zu aktuellen Vermittlerthemen Stellung. Unter dem Leittitel „Versicherungsvertrieb der Zukunft – ‚Gamechanger‘ KI?“ bestätigen sie durch den Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) Chancen für Effizienzsteigerungen. Gleichzeitig seien sich die Teilnehmer auch bewusst, dass KI-gestützte Anwendungen aktuell noch erhebliche Risiken bergen. 

„Belange der Vermittler aktiv gestalten“

„Das Spitzentreffen und insbesondere der BVK als Berufs- und Unternehmerverband, sehen sich verpflichtet, die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Vermittler beim Einsatz von KI aktiv zu gestalten“, heißt es in der Mitteilung.

Im Hinblick auf die sozialpolitische Rolle der Vermittler und das vertrauensvolle Verhältnis zu den Versicherungskunden dürfe der Grundsatz „Kein Vertrieb ohne persönliche Beratung“ nicht verletzt werden. Ebenso müssten die Prinzipien der Verhältnismäßigkeit, Fairness, Transparenz, Datensicherheit, Leistungsfähigkeit und besonders der menschlichen Aufsicht gewahrt werden.

Herausforderungen durch EU-Kleinanlegerstrategie

Des Weiteren konstatieren die Vermittler, dass die Branche im Kontext der EU-Kleinanlegerstrategie weiterhin vor erheblichen regulatorischen Herausforderungen steht, insbesondere in Bezug auf die Diskussionen um Provisionsbegrenzungen. Um hier den immer wieder aufkeimenden Diskussionen entgegenzuwirken, appelliert das Spitzentreffen an die Unternehmen, auskömmliche laufende Vergütungen einzuführen zuungunsten von Incentives und Bonifikationen.

Im Hinblick auf die geplante Reform der privaten Altersvorsorge sehen die Teilnehmer sowohl positive als auch kritisch zu betrachtende Elemente. Sie begrüßen zwar den Erhalt des 3-Schichten-Modells und den Bestandsschutz für Riester-Verträge.

Rieser-System zügig reformieren

Auch die geplante deutliche Anhebung der steuerlichen Förderung und die stärkere Flexibilisierung sowie die Abkehr von einem Staatsfonds werden befürwortet. Aber es wird auch angemahnt, das Riester-System zügig zu reformieren und entbürokratisieren sowie für Selbständige zu öffnen. Außerdem soll es durch abnehmende Garantiezusagen größere Renditechancen ermöglichen.

Das Papier reflektiert auch den durch die demografische Entwicklung ausgelösten Wandel des Exklusivvertriebs zu Mehrfachagenturen sowie die zunehmende Bedeutung größerer Vermittlereinheiten. Hier gelte es nicht nur für den nötigen Vermittlernachwuchs zu sorgen, sondern auch die Bedeutung des sozialpolitischen Auftrags des Vermittlers als Lotsen für die Kunden zu wahren.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments