Ausgehend von den jüngsten Bilanzskandalen in England mehren sich in der Wirtschaftspresse und im Berufsstand die Hinweise, dass eine neue Regulierungsrunde für die Abschlussprüfung bevorstehen könnte.
Gastbeitrag von Professor Dr. W. Edelfried Schneider

Insbesondere die krachende Insolvenz des britischen Baudienstleisters Carillion PLC hat die Diskussion in Gang gebracht.
Der harte Vorwurf an den Berufsstand lautet, dass letztlich alle großen Prüfungsgesellschaften involviert waren und erhebliche Gebühren berechnet haben – es aber letztlich zu keinen durchgreifenden Besserungen oder frühzeitigen Warnungen an alle relevanten Stakeholder dieses Unternehmens gekommen ist.
Besonders belastend ist die Tatsache, dass Carillion ein sehr bedeutender Baudienstleister und Lieferant der öffentlichen Hand war.
Vor diesem Hintergrund ist auch die englische Regulierungsbehörde „Financial Reporting Council“ (FRC) in den Fokus der Kritik geraten – mit entsprechenden Änderungskonsequenzen.
Öffentlichkeit misstraut der Wirtschaft
Zusammenfassend kann man die aktuelle Lage dahingehend kennzeichnen, dass derzeit ein Höchstmaß öffentlichen Misstrauens gegenüber der Wirtschaft und der in ihr tätigen Personen besteht, die Abschlussprüfer sind besonders im Fokus.
Die verschiedenen Steuerskandale von Lux Leaks über Panama– und Paradise Papers haben ein Übriges dazu getan.
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