Weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit wurde bereits Anfang des Jahres die Containership Association (CSA) reaktiviert, eine Art Absicherungspool für Containerschiffe ohne Chartervertrag. In der CSA hatten sich in der letzten Schifffahrts-Krise 2002 etwa 140 Fonds- und andere Ein-Schiffs-Gesellschaften verschiedener deutscher Reeder zusammengeschlossen, um in einen gemeinsamen Topf einzuzahlen, aus dem dann Zahlungen an Frachter ohne Beschäftigung (?aufliegende Schiffe?) geleistet werden sollten.
Damals kam der Pool nicht zum Einsatz, weil sich der Markt schneller erholte als erwartet. Dieses Konzept zückten die Reeder nach dem dramatischen Fall der Charterraten seit Herbst vergangenen Jahres jedoch wieder aus der Schublade. Demnach zahlt jedes Mitgliedsschiff, das über einen Chartervertrag verfügt, unabhängig von der tatsächlichen Charter fünf bis maximal zehn Prozent einer Indexrate in den Pool ein, aus dem aufliegende Schiffe dann eine Zahlung von 70 Prozent der Indexrate erhalten. Die CSA-Frachter müssen demnach nicht jede noch so geringe Rate akzeptieren, um nicht komplett ohne Einnahmen dazustehen.
Der ursprüngliche Plan, das Ratenniveau auch dadurch zu stabilisieren, dass gezielt Schiffe aus dem Markt genommen und damit das Angebot verknappt wird, wurde allerdings aufgegeben. Dies würde wohl mit dem Kartellrecht kollidieren, jedenfalls dürfen die Reeder sich nicht dabei erwischen lassen.
Aktuell sind über 150 Schiffe Mitglied der CSA, die bislang noch auf Frachter mit einer Kapazität zwischen 1.000 und 2.000 Stellplätzen (TEU) beschränkt ist. Sie soll weiter ausgebaut und auch auf Schiffe bis 3.500 TEU erweitert werden, da mittlerweile auch für diese Schiffsgröße verlässliche Indexwerte als Basis für die Zahlungen zur Verfügung stehen. Neu-Mitglieder müssen zunächst mindestens drei Monate lang einzahlen, um Auszahlungen dem Pool erhalten zu können.
Ein Konsortium, dem unter anderem das Hamburger Emissionshaus Ownership angehört, will einen ähnlichen Pool auch für Schiffe mit weniger als 1.000 Stellplätzen ins Leben rufen. (sl)