Aufschieberitis: Für Frauen ist die Altersvorsorge ganz weit weg

Frau steckt Münze in Sparschwein
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Für Frauen ist das Thema Altersvorsorge ganz weit weg.

Frauen haben eine geringere Rente als Männer und müssten vor dem Hintergrund eigentlich deutlich mehr investieren. Doch genau das findet nicht statt, wie eine neue Studie der Axa zeigt. Demnach schieben 47 Prozent der Frauen die Altersvorsorge vor sich her. Bei den unter 35-jährigen sind es sogar 56 Prozent.

Es sind Erkenntnisse, die beunruhigen. Immerhin 47 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer beschäftigen sich nicht mit dem Thema Altersvorsorge und Ruhestandsplanung, obwohl sie es eigentlich müssten. Bei jungen Frauen unter 35 Jahren sind es sogar 56 Prozent, die das Thema vor sicher herschieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Axa.

Geringes Finanzwissen – je jünger, desto geringer

Um sich mit dem komplexen, aber wichtigen Thema auseinandersetzen zu können, bräuchte es eigentlich Finanzwissen. Beunruhigend ist, dass das gerade bei jüngeren Frauen immer geringer wird, so eine weitere Erkenntnis aus der Studie. Und immerhin 52 Prozent der unter 35-jährigen Frauen geben an, nicht genügend Know-how zum Thema Altersvorsorge zu haben – was, als logische Konsequenz, dazu führt, das sie sich nicht ausreichend mit der eigenen Ruhestandsplanung befassen.

Altersvorsorge: Für Frauen hierzulande mit Ängsten verbunden

Für beinahe jeden zweiten Mann (46 Prozent), aber nur für rund vier von zehn Frauen (38 Prozent) überwiegt das Gefühl der Freude mit Blick auf den kommenden Ruhestand. Ein Großteil der Frauen von 63 Prozent stimmt sogar der Aussage zu, dass ihnen das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst bereitet als früher – unter den Männern sind es mit 53 Prozent deutlich weniger.

Die Studie zeigt, dass besonders bei in Teilzeit arbeitenden Frauen die Sorgen vor dem kommenden Ruhestand überwiegen: Rund jede dritte Teilzeitbeschäftigte hat Sorge, im Ruhestand zu verarmen. Alarmierend ist in dem Zusammenhang, dass 40 Prozent unter ihnen aktuell gar nicht für den Ruhestand sparen. Nur 22 Prozent legen Geld zurück, und hier sind es weniger als 100 Euro monatlich.

Partnerunterstützung in der Altersvorsorge

Dass zum Beispiel auch ein besserverdienender Partner für die Altersvorsorge aufkommen kann, ist für die Deutschen nicht selbstverständlich. Noch nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass die besserverdienende Person in einer Beziehung unabhängig von Gründen für den geringeren Verdienst beim Aufbau der Altersvorsorge finanziell unterstützen sollte. Das Überraschende dabei: hier sind es mehr Männer (34 Prozent) als Frauen (28 Prozent), die der Aussage zustimmen. Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten vertritt die Ansicht, dass jeder für seine eigene Altersvorsorge allein verantwortlich ist.

Deutsche Rentnerinnen fürchten die Inflation besonders

Nicht nur die Frauen, die sich noch nicht im Ruhestand befinden, auch die Frauen jenseits der Rentenaltersgrenze haben es mit Zukunftsängsten zu tun. Auch wenn die Mehrheit (58 Prozent) unter den Ruheständlerinnen mit überwiegend Freude auf die noch anstehende Zeit ihres Ruhestands schaut, ist rund jede Zweite (47 Prozent) unter ihnen besorgt, dass die steigende Inflation ihre Rente stark vermindern wird. Unter den Deutschen, für die der Ruhestand noch bevor steht, teilt diese Sorge hingegen jeder Dritte (33 Prozent).

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