Trotz der hohen gesamtwirtschaftlichen Risiken wird sich die Aufwärtsdynamik an den europäischen Immobilieninvestmentmärkten angesichts des hohen Volumens an wertsicherer Anlage suchenden Kapitals fortsetzen. Das geht aus dem akutellen Research-Bericht der IVG Immobilien AG „Europäische Büroimmobilienmärkte 2011“ hervor.
Der Bericht nimmt zum ersten Mal 80 Standorte in Europa unter die Lupe und untersucht diese auf ihr Risikopotential und ihre Wachstumschancen. Demnach werden die Risiken, darunter die Staatsschuldenproblematik und die Erblasten der jüngsten Finanzkrise, den Aufschwung an den Märkten nicht bremsen. IVG Research erwartet für die kommenden 24 Monate vielmehr eine starke internationale Ausweitung der Investitionsaktivitäten von Investoren.
Rein quantitativ betrachtet habe der europäische Investitionsmarkt ein Volumen von 1,5 Billionen Euro. Unterstellt man, dass im Schnitt zehn Prozent pro Jahr gehandelt werden, erscheint aus Sicht von IVG Research ein Umsatzvolumen von 150 Milliarden Euro realisierbar – eine Größenordnung die bisher allein während der Kreditschwemme der Jahre 2005 bis 2007 erzielt worden sei.
Laut IVG Research blicken internationale Investoren angesichts des Engpasses an gut vermieteten Objekten in bevorzugten Lagen mit entsprechend hohen Preissteigerungen schon wieder auf riskantere Engagements in Mittel- und Osteuropa und auf moderne, aber problembehaftete Objekte mit tendenziellem Leerstand oder mit Sanierungslasten, sofern die Investitionen ein entsprechend hohes Wertaufholpotential versprechen. „Der Sockelleerstand an älteren Flächen in vielen Standorten wird jedoch nur zögernd abgebaut, da das Wirtschaftswachstum in zahlreichen europäischen Ländern als Folge der Finanzkrise und Verschuldung zu kraftlos ausfällt“, betonen die IVG-Autoren Dr. Thomas Beyerle und Dr. Oliver Voss in ihrem Bericht. Vorteilhaft wirke dagegen, dass seit Ende des zweiten Weltkriegs europaweit noch nie so wenig gebaut wurde. (te)
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