Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland ist angesichts schrumpfender Fördersätze im vergangenen Jahr erneut deutlich unter dem gesetzlichen Zielkorridor geblieben. Von März 2015 bis Februar 2016 seien neue Fotovoltaik-Anlagen mit in der Spitze knapp 1,4 Gigawatt errichtet worden, teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn mit. Der gesetzliche Zubaukorridor liegt bei 2,4 bis 2,6 Gigawatt im Jahr.
Weil diese Marke um mehr als ein Gigawatt verfehlte wurde, würden die turnusmäßigen Kürzungen der Fördersätze für Neuanlagen im zweiten Quartal 2016 ausgesetzt, so die Netzagentur.
Vom Bundesverband Solar kam Kritik am Ausbautempo. Im dritten Jahr in Folge drohe der Fotovoltaik-Markt 2016 in Deutschland deutlich hinter den selbstgesetzten Zielen der Bundesregierung zurückzubleiben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar), Carsten Körnig. „Wenn die Bundesregierung es mit ihren Klimaschutzzielen ernst meint, muss sie den jährlichen Ausbau der Solarenergie mindestens verdreifachen.“
Bundesregierung will Wettbewerb fördern
Das Ausbautempo hat sich stark verlangsamt: 2013 wurden Anlagen mit 3,3 Gigawatt Spitzenleistung neu errichtet, 2014 waren es 1,9 Gigawatt, 2015 sank die Zahl auf 1,46 Gigawatt.
Die Bundesregierung versucht, mit schrumpfenden Garantiefördersätzen und gleichzeitig mehr verpflichtender Direktvermarktung des Solarstroms an der Börse den Wettbewerb in der Branche zu fördern. Ziel ist unter anderem eine Senkung der EEG-Ökostrom-Umlage, die alle Verbraucher mit Milliardenbeträgen belastet.
Quelle: dpa-AFX
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