Geldpolitik extrem synchronisiert
Eine besonders wichtige Rolle beim Rückgang der Marktschwankungen spielen für Böck die Zentralbanken: So habe die „Forward Guidance“ der US-Notenbank die Unsicherheit zur weiteren Entwicklung der kurzfristigen Zinsen – und damit ihre Volatilität – stark reduziert. Außerdem hätten die wichtigsten Zentralbanken nach der Finanzkrise ihre Geldmarktpolitik extrem synchronisiert, was zu deutlich stabileren Devisenkursen geführt habe.
Und schließlich habe der große Appetit von Langfrist-Investoren – inklusive der Zentralbanken durch ihre Wertpapier-Kaufprogramme – zu rekordniedrigen Zinsen geführt, so dass die Anleger Rendite eher in Aktien suchten. Auch dadurch sei die Volatilität stark gesunken. Mit Blick auf die Geldpolitik machten die Mitglieder der US-Notenbank jedoch schon heute viel unterschiedlichere Vorhersagen für die zukünftigen Zinsen als noch vor ein paar Monaten.
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Gleichlauf der Notenbanken endet
„Diese Unterschiede werden weiter zunehmen“, prognostiziert Böck. „Das aktuelle Gleichlaufen der Zentralbanken wird in den nächsten drei Jahren ebenfalls enden, wenn die Bank von England und die US-Notenbank mit Zinserhöhungen voranschreiten, während die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von Japan noch lange auf den aktuellen Niveaus verharren werden.“
Zinspolitik der USA normalisiert sich
Zudem werde das Ende der Interventionen durch die US-Notenbank die Käufe von Staatsanleihen durch langfristige Investoren stark reduzieren. Während sich die Zinspolitik in den USA allmählich normalisiere, werde sich die Volatilität bis Ende des Jahres 2015 nach oben entwickeln. „Dies wird für Aktien viel stärker der Fall sein“, so Böck. „Bei diesen dürfte sich die Volatilität wohl fast verdoppeln, während sie für Anleihen im Mittel nur von fünf Prozent auf sieben Prozent steigen wird – und bei den Währungskursen nur minimal ansteigen sollte.“
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