Höhere Beiträge für Versicherte
Trotz der steuerlichen Entlastungen haben die meisten Bundesbürger laut Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft 2025 aber weniger Geld in der Tasche. Das liegt vor allem an steigenden Sozialbeiträgen.
Spürbar teurer werden dürfte die Krankenversicherung für viele gesetzlich Versicherte. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag, der als Orientierungsmarke für die Kassen dient, beträgt im kommenden Jahr 2,5 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte mehr als bisher.
Die Höhe des Zusatzbeitrags für ihre Versicherten bestimmen die Kassen selbst. Die Techniker Krankenkasse (TK), mit über elf Millionen Versicherten die größte in Deutschland, hat angekündigt, den Beitragssatz auf 2,45 Prozent zu erhöhen. Bei anderen wie BIG direkt gesund (3,39) und der Knappschaft (4,4) fällt der Anstieg deutlich stärker aus. Für dort Versicherte kann die Mehrbelastung mehrere hundert Euro im Jahr betragen. Erhöht eine Kasse den Zusatzbeitragssatz, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht.
Die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen ab Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Das Pflegegeld wiederum – also die Leistung für Bedürftige ab Pflegegrad 2, die zu Hause betreut werden
– wird um 4,5 Prozent erhöht.
In der gesetzlichen Rentenversicherung werden künftig bis zu einem Monatseinkommen von 8.050 Euro Beiträge fällig. Wer mehr verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung steigt auf 5.512,50 Euro pro Monat.
Mit Beitragserhöhungen rechnen müssen auch viele privat Versicherte. Nach einer Schätzung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung steigen die Kosten für rund zwei Drittel der Versicherungsnehmer im Schnitt um 18 Prozent.
Höhere Kosten für Strom und Heizen möglich
Teurer wird es auch in anderen Lebensbereichen. Ab dem 1. Januar wird der CO2-Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht, außerdem steigen die Netzentgelte. Das hat Folgen für Erdgaskunden. Laut Verbraucherzentrale muss sich ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden rein rechnerisch auf durchschnittlich 130 Euro Mehrkosten pro Jahr einstellen.
Zahlreiche Versorger wollen ab Januar aber trotzdem die Preise senken, weil sie nach der Energiekrise das Gas deutlich günstiger beschaffen können. Die Stromumlagen steigen 2025 ebenfalls. Auch hier kommt es darauf an, ob die Versorger sie weitergeben. Heizöl verteuert sich durch den angehobenen CO2-Preis ebenfalls: Eine Tankfüllung von 2.000 Litern kostet 64 Euro mehr als 2024.
Auch Benzin und Bahnfahren wird teurer
Tiefer in die Tasche greifen müssen auch Autofahrer. Wegen des neuen CO2-Preises kostet Benzin dem ADAC zufolge künftig knapp 3 Cent mehr pro Liter, bei Diesel sind es gut 3 Cent. Mehr berappt werden musste bereits zuletzt für Kfz-Versicherungen. Laut Verivox kosten Neuverträge fast ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Ursache ist der starke Anstieg von Ersatzteilpreisen und Werkstattkosten.
Auch Bahnfahren kostet bald mehr. Sogenannte Flexpreise werden laut Bahn durchschnittlich um 5,9 Prozent teurer. Außerdem wird die Stornierung von Flexpreisen ab sieben Tagen vor dem 1. Geltungstag kostenpflichtig. Das Deutschlandticket kostet im kommenden Jahr nicht mehr 49, sondern 58 Euro.
Mehr Porto, höhere Zigaretten-Steuer
Das Briefporto für einen Standardbrief verteuert sich um 10 auf 95 Cent, auch der Versand von anderen Briefarten und Paketsendungen kostet künftig mehr.
Das gilt auch fürs Rauchen. Die Steuerlast auf eine übliche 20-er Zigarettenpackung steigt zum Jahreswechsel laut Branchenverband BVTE um durchschnittlich 15 Cent. In der Regel heben die Tabakunternehmen im Laufe des Jahres ihre Preise an. E-Zigaretten werden ebenfalls teurer. (dpa-AFX)