Dr. Georg Thurnes, Chefaktuar von Aon Hewitt, hat die europäische Versicherungsaufsichtsbehörde Eiopa scharf kritisiert. Hintergrund sind die Ergebnisse des zweiten Stresstests der Eiopa für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV), wonach zur Abdeckung von Betriebsrentenansprüchen im Extremszenario rund 700 Milliarden Euro fehlen könnten.
„Selbstverständlich ist die augenblickliche Niedrigzinsphase für alle EbAV belastend. Der Stresstest unterstellt aber, dass ganz extreme Belastungen an einem Stichtag plötzlich und gesammelt auftreten und die Situation sich dann auf Dauer nicht mehr verändert. Hieraus tatsächliche Bedeckungslücken oder gar bedrohliche Auswirkungen für die Trägerunternehmen dieser EbAV abzuleiten ist praxisfern“, kritisiert Thurnes.
„Panik schürende Berichterstattung“
Seien Sanierungsmaßnahmen erforderlich, würden diese in der Regel behutsam, möglichst frühzeitig und vorbeugend über längere Zeiträume geplant und umgesetzt.
Die Eiopa begünstige Panik schürende Berichterstattung durch die eigene Öffentlichkeitsarbeit. „Der oft und zurecht geforderten stärkeren Ausbreitung der bAV wird hier ein Bärendienst erwiesen“, so Thurnes. (kb)
Foto: Aon Hewitt