Auf ihrer jüngsten Sitzung hat die US-Notenbank die Leitzinsen unverändert belassen, aber der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, deutete während der anschließenden Pressekonferenz eine mögliche Zinssenkung im Juli an. Ein Kommentar von Luca Sibani, Head of Discretionary & Total Return Investments bei Epsilon.
„Wenn die US-Notenbank zu einem Weg der monetären Lockerung zurückkehren sollte, wäre dies ein positives Signal für Schwellenländeranleihen in lokaler Währung“, urteilt Luca Sibani, Fondsmanager des 5,15 Milliarden Euro schweren Epsilon Fund Emerging Bond Total Return (ISIN: LU0365358570) und Leiter der diskretionären und Total Return Investments bei Epsilon.
Quantitative Analyse als Grundlage des Investments
Die Anleihen, in die der Epsilon Fund Emerging Bonds Total Return investiert, wählt Luca Sibani mittels eines quantitativen Prozesses aus, in dem rund 70 Schwellenländer nach Kriterien wie Wirtschaftswachstum, Staatsverschuldung und politischer Stabilität bewertet werden. In Folge dessen hat der Fondsmanager beispielsweise im April dieses Jahres nicht in auslaufende türkische und argentinische Staatsanleihen reinvestiert.
Derzeit würde eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank den Druck auf die Schwellenländer, die oft im Greenback verschuldet sind, verringern. In diesem Fall sollte sich jedoch das konservative Risiko-Rendite-Profil des Fonds nicht ändern. „Wir würden uns dann anderen Finanzinstrumenten zuwenden, die das höhere Engagement in lokalen Währungen ausgleichen“, sagt Sibani.
Total-Return-Strategie soll höhere Renditechancen realisieren
Mit seiner Total-Return-Strategie, die als alternative Renditequelle mit einer ähnlichen Volatilität wie bei EUR-Anleihen mit 3- bis 5-jähriger Laufzeit angelegt ist, versucht der Fondsmanager, die höheren Renditechancen bei Schwellenländer-Anleihen zu nutzen und gleichzeitig das damit verbundene größere Risiko weitgehend zu reduzieren.
So investiert er hauptsächlich in Schuldtitel mit kurzer Restlaufzeit, was auch die Ausfallwahrscheinlichkeit reduziert. Darüber hinaus werden Währungsrisiken weitgehend abgesichert.
Rund 30 Prozent des Portfolios stellen taktische Anlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Jahren dar. „Das taktische Portfolio zielt darauf ab, das Buy-and-Hold-Portfolio in Zeiten der Volatilität zu schützen und Investmentchancen innerhalb des Emerging-Market-Fixed-Income-Raums zu nutzen“, sagt Sibani.
Foto: Epsilon