Allerdings ist es auch in keinem anderen Bereich so leicht, den Anbieter zu wechseln. Diese Option können Autofahrer ziehen, wenn der Versicherungsfall eintritt, das Fahrzeug verkauft wird oder der Versicherer den Beitrag erhöht, ohne die Leistung zu verbessern. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zum Ende des Versicherungsjahres zu wechseln.
Wechselfrist: Stichtag rückt näher
Dafür muss innerhalb der Frist von einem Monat zum Termin der Hauptfälligkeit gekündigt werden. Und dieser Stichtag rückt näher. In den meisten Fällen muss die Kündigung bis zum 30. November dem bisherigen Anbieter vorliegen, dann kann ab 1. Januar 2011 der Vertrag bei der neuen Gesellschaft starten.
Es zeichnet sich ab, dass es erneut ein intensives Jahresendgeschäft wird. Denn die Wechselbereitschaft ist ungebrochen hoch. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der VHV Versicherungen plant fast jeder dritte Autofahrer in Deutschland, sich zur Jahreswende einen anderen Tarif oder einen neuen Anbieter zuzulegen.
Bei der Produktsuche steht Flexibilität hoch im Kurs. „Drei Viertel der Wechselwilligen möchten einen Tarif, der sich automatisch anpasst, sobald Leistungsverbesserungen von der Versicherung angeboten werden“, so VHV-Vertriebsvorstand Jürgen A. Junker zu den Studienergebnissen.
Der Preis bleibt das entscheidende Argument
Doch trotz gestiegener Leistungsansprüche animiert nach wie vor in erster Linie bare Münze zum Wechsel. Kein Wunder: Untersuchungen des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) zeigen, dass Kunden mehrere hundert Euro, teilweise bis zu 65 Prozent der Prämie, sparen können. Allerdings warnen die Forscher davor, nur auf den Preis zu achten.
Neben Policen mit einem ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnis seien einige teure Produkte auf dem Markt, die vergleichsweise wenig böten. Ein höherer Preis bedeute also nicht immer, dass auch die Vertragsleistungen umfangreicher seien. Wer zu den günstigsten Produkten greife, müsse aber auf jeden Fall Einschränkungen, beispielsweise eine Werkstattbindung, in Kauf nehmen, so das DISQ. Damit nennt das Institut ein zentrales Instrument, mit dem die Anbieter ihre Kosten drücken, um die Preise niedrig halten zu können.