Offenbar hat der Finanzdienstleister AWD mit einem erneuten Datenleck zu kämpfen. Wie jetzt bekannt wurde, liegen „NDR Info“ weitere 12.000 Kundendatensätze vor. Bereits Mitte Oktober letzten Jahres waren dem Radiosender 27.000 Datensätze zugespielt worden.
AWD bestätigte damals, dass es sich um Daten seiner Kunden handele, zweifelte jedoch die Echtheit der Stammdaten und Kundennummern an.
Im November ging es dann um den Zugang externer IT-Berater zum Datennetzwerk des Unternehmens. AWD widersprach dem Vorwurf des NDR, dass der Sicherheitsstand des Finanzdienstleisters nicht der Branche entspreche.
Bei den aktuellen Datensätzen handele es sich sowohl um persönliche Details über Kundenverträge als auch um Angaben über ehemalige und noch aktive AWD-Mitarbeiter. Zudem würden darin Kontoverbindungen mehrerer hundert Kunden aufgelistet, heißt es seitens des NDR.
AWD: „Haben nicht gegen Datenschutz verstoßen“
Der Hannoveraner Finanzdienstleister gab in einer Stellungnahme bekannt, dass es nach derzeitigen Erkenntnissen keinen Datenschutzverstoß gegeben habe. „Dies wurde auch im Rahmen einer aktuellen Analyse von IT-Experten einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu den hohen technischen und organisatorischen Sicherheitsstandards bei AWD deutlich“, heißt es wörtlich weiter.
Das Unternehmen schließt nach eigenen Angaben einen unberechtigten Zugriff auf aktuelle Daten aus. Es handele sich um Datensätze, die teilweise mehr als zehn Jahre alt seien, heißt es weiter.
AWD fordert in seiner Stellungnahme den NDR auf, die Datensätze an die Staatsanwaltschaft Hannover für das laufende Ermittlungsverfahren zur Verfügung zu stellen, um die Straftat aufzuklären. (ks)
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