Obwohl der Hannoveraner Finanzdienstleister AWD seine Restrukturierung im ersten Halbjahr beschleunigt hat, macht sich auch dort die Finanzkrise bemerkbar: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Gesamtumsatz in den ersten sechs Monaten 2009 von 323 Millionen auf 258 Millionen Euro gesunken. Das teilte der AWD am gestrigen Abend auf einer Veranstaltung in Hannover mit.
Insbesondere das Geschäft in Österreich/Zentral- und Osteuropa ließ laut AWD Federn: Der Umsatz fiel dort um 44,9 Prozent auf 35,6 Millionen Euro. In Großbritannien sank der Umsatz um 40,2 Prozent auf 22,3 Millionen Euro. Demgegenüber fiel der Erlösrückgang in Deutschland geringer aus – das Minus beträgt hierzulande 11,5 Prozent, der Umsatz 164,5 Millionen Euro.
Während der Umsatz sinkt, fällt das Ergebnis in der ersten Hälfte 2009 sogar negativ aus: Der Konzernverlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt 10,3 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum verbuchten die Hannoveraner noch einen Gewinn in Höhe von 27,2 Millionen Euro. Das Segment Deutschland (positives Ebit von 14,9 Millionen Euro) bleibe belastet durch die Holding-Kosten (minus 17,8 Millionen Euro), so der AWD.
Dennoch trügen die im Herbst 2008 gestarteten Kostensenkungsmaßnahmen bereits erste Früchte. Das teilte Manfred Behrens, Vorstandsvorsitzender der AWD-Gruppe, mit. In Österreich werde der AWD neu positioniert, auch in Großbritannien sei die Talsohle bereits durchschritten.
„Das Marktumfeld ist weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise“, so Behrens. „Mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen werden wir die Wettbewerbsfähigkeit der AWD-Gruppe jedoch nachhaltig verbessern. Klares Ziel ist es, die AWD-Gruppe vom Jahr 2010 an wieder auf einen stabilen und profitablen Wachstumspfad zu bringen. Durch stärkeres organisches Wachstum und eine signifikante Reduzierung der Holdingkosten schaffen wir die Voraussetzungen für wieder deutlich positive Ergebnisse.“
Laut Mitteilung unterstützten im ersten Halbjahr 2009 5.610 registrierte AWD-Berater insgesamt 246.000 Privatkunden bei ihrer Finanzplanung – das sind 2,9 Prozent mehr Kunden als im Vorjahreszeitraum. (mo)