Die AWD Holding AG hat das Geschäftsjahr 2004 mit einem Umsatz von 691,1 Millionen Euro abgeschlossen. Das entspricht einem Plus von 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr Erstmalig präsentierte der Hannoveraner Finanzvertrieb die Konzernzahlen neben der HGB- auch in der Darstellung nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard (IFRS). ?Danach kommen wir auf Umsatzerlöse von 716,4 Millionen Euro, was einer nochmaligen Steigerung von 3,7 Prozent entspricht?, kommentiert der AWD-Vorstandsvorsitzende Carsten Maschmeyer die Zahlen.
Das operative Ergebnis (EBIT) stieg nach AWD-Angaben auf 71,9 Millionen Euro (plus 29,5 Prozent gegenüber 2003), das Ergebnis je Aktie beträgt 1,32 Euro (Vorjahr: 0,95 Euro). ?Stimmt die Hauptversammlung am 8. Juni unserem Dividendenvorschlag von 1,25 Euro je Aktie zu, entspräche dies einem Ausschüttungsvolumen von 47,4 Millionen Euro beziehungsweise einer Ausschüttungsquote von 95 Prozent?, so Maschmeyer.
In Deutschland konnte AWD ? insbesondere bedingt durch die Sonderkonjunktur beim Verkauf steuerbegünstigter Lebensversicherungen – gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Umsatzsteigerung von 34,9 Prozent auf 425,2 Millionen Euro erreichen. In Großbritannien (plus 7,7 Prozent) und Österreich (plus 7,2 Prozent) legte AWD ebenfalls zu, in der Schweiz gingen die Umsatzerlöse dagegen um 4,7 Prozent zurück.
Auf Lebensversicherungsprodukte entfielen konzernübergreifend allein 60 Prozent des Umsatzes. Darauf folgen Hypotheken und Finanzierung (11 Prozent), Immobilien (sechs Prozent), private Krankenversicherungen und Investmentfonds (jeweils vier Prozent) sowie Sach- und Unfallversicherungen (drei Prozent). Geschlossene Fonds schlugen mit zwei Prozent zu Buche.
AWD hatte jedoch in der Vergangenheit auch einige Beteiligungsangebote der insolventen Münchener Falk-Gruppe (cash-online berichtete) im Programm. ?Die besonders hart getroffenen Falk Fonds 80 sowie der Falk Zinsfonds sind nicht von uns vermittelt worden. Wir informieren die Anleger der älteren Falk Fonds regelmäßig über den Stand der Dinge?, teilt Vorstandsmitglied Friedemann Derndinger gegenüber cash-online mit.
Insgesamt konnten laut AWD im vergangenen Jahr rund 256.000 neue Kunden gewonnen werden, die aktuelle Zahl der Stammkunden wird auf 1,4 Millionen taxiert. Maschmeyer: ?Die Cross-Selling-Quote liegt aktuell bei 5,1 Produkten pro Kunde, bis 2008 streben wir eine Steigerung auf Sechs an.? Den durchschnittlichen Provisionserlös pro Kunde taxiert der AWD-Chef konzernübergreifend auf 1.500 Euro.
Die aktuelle Zahl der Berater gibt AWD mit insgesamt 6.014 an; sie wurde in 2004 um 22,8 Prozent (1.117 Neuzugänge) gesteigert. ?Wir verzeichnen gegenwärtig eine Fluktuationsrate von rund sieben Prozent, der Marktdurchschnitt liegt bei zehn Prozent?, berichtet der Vorstandschef. Innerhalb von drei Jahren will AWD die Zahl der Berater auf 8.000 steigern, der Jahresumsatz soll dann bei einer Milliarde Euro liegen. Insbesondere im Ausland sieht AWD weiter großes Wachstumspotenzial: ?Das Verhältnis unseres Deutschland-Geschäfts zum Ausland-Geschäft beträgt 60 zu 40?, so AWD-Vorstand Ralf Brammer. ?Bis 2008 gehen wir davon aus, dass sich dies genau umgekehrt hat.?