Droht Investmentgrade-Anleihen der Abrutsch in den High-Yield-Bereich? Wenn ja, welche Folgen müssen Anleger für ihre Portfolios befürchten? Axa Investment Managers hat das Phänomen der „Fallen Angels“ untersucht und Antworten auf diese Fragen gefunden.
Axa Investment Managers (Axa IM) hat anhand der Entwicklung von Anleiheindizes das Phänomen des Abrutschens von Investmentgrade-Unternehmen in den High-Yield-Bereich untersucht: Welche Auswirkungen haben die so genannten „Fallen Angels“ auf Portfolios?
Aktuell sei das Risiko das Unternehmen auf High-Yield-Status herabgestuft werden, also auf Ratings unterhalb von BBB- gering, so die Experten von Axa IM. So befinde sich der Anteil von „Fallen Angels“ bei in US-Dollar emittierten High-Yield-Anleihen auf einem 20-Jahres-Tief, bei Euro-High-Yield-Anleihen immerhin auf einem Zehn-Jahres-Tief.
Angst vor Fallen Angels
Wenn die gegenwärtig starke Entwicklung der Unternehmensgewinne abebbe, könne sich dies jedoch ändern, und die Angst der Investoren vor „Fallen Angels“ könne zurückkehren. Ein mögliches Szenario sei, dass es in den kommenden zwölf bis 18 Monaten zehn bis 25 Prozent des Investmentgrade-Spreads verloren gehen. Das sei der Fall, wenn Anleihen herabgestuft werden und sich in der Folge ihr Marktwert verschlechtert.
„Das Fallen-Angel-Risiko scheint derzeit unter Kontrolle zu sein, aber wir erleben einen Anstieg der unternehmensspezifischen Risiken“, kommentiert Greg Venizelos, Senior Credit Strategist bei AXA IM. „So ist das Volumen der Fallen Angels im November beispielsweise so stark gestiegen wie seit März 2016 nicht mehr. Zudem ist das Risiko durch die Zunahme von BBB-Anleihen über die vergangene Dekade inzwischen ständig präsent.“
Konsumgüter, Einzelhandel und Medien wären am stärksten betroffen
Den bisher gravierendsten Fallen-Angels-Zyklus erlebten die Finanzmärkte laut Axa nach dem Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn der 2000er-Jahre. Betroffen waren vor allem die Sektoren Telekommunikation und Technologie.
Zwar sei die Ausweitung der Spreads nicht so dramatisch gewesen wie während der Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008, dafür sei es aber zu einer tiefgreifenden und langanhaltenden Rating-Migration in den High-Yield-Bereich gekommen.
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