Der Kölner Axa Konzern erzielte im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 10,5 Milliarden Euro – ein Minus von 1,6 Prozent im Vergleich zu 2011. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 44,4 Prozent auf 388 Millionen Euro. Konzern-Chef Dr. Thomas Buberl will vor allem das Neugeschäft profitabler gestalten.
Das stärkste Wachstum wurde laut Axa in der Schaden- und Unfallversicherung mit einem Plus von 5,1 Prozent auf 3,82 Milliarden Euro erzielt. Maßgeblich hierfür sei die Kraftfahrtversicherung (plus 6,1 Prozent) gewesen, wo der Konzern neben einem guten Jahreswechslergeschäft Anfang 2012 „notwendige Beitragsanpassungen“ habe durchsetzen können.
Im Bereich Vorsorge blieben die laufenden Beiträge mit 3,48 Milliarden Euro (minus 0,3 Prozent) auf Vorjahresniveau. Das Einmalbeitragsvolumen verringerte sich um 42,6 Prozent auf 609 Millionen Euro, da man dieses aus Profitabilitätsgründen nicht mehr forciert habe, heißt es.
In der privaten Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 2,53 Milliarden Euro. Die Zahl der voll- und zusatzversicherten Personen erhöhte sich laut Axa um 50.000 auf 1,54 Millionen.
Neugeschäft soll profitabler werden
Im laufenden Jahr strebe der Konzern ein selektives Wachstum durch die „Fokussierung auf profitables Neugeschäft“ an. Dies soll in der Schaden- und Unfallversicherung unter anderem durch den im Mai neu eingeführten Kraftfahrtversicherungstarif sowie den Ausbau der Unfallversicherung und des Firmengeschäfts erreicht werden, erklären die Kölner.
Produkte zur Existenzsicherung und Fondspolicen mit Garantien im Fokus
Im Bereich Vorsorge wolle man das „nicht nachhaltige Einmalbeitragsgeschäft“ weiter reduzieren und verstärkt auf Produkte zur Existenzsicherung sowie fondsgebundene Versicherungen mit Garantieelementen richten. In der Krankenversicherung gab Buberl das Ziel aus, stärker bei Zusatzversicherungen und im Beamtengeschäft zu wachsen.
Buberl: „Versicherungswirtschaft wird sich fundamental verändern“
„Die Versicherungswirtschaft wird sich in den kommenden zehn bis 20 Jahren fundamental verändern“, so Buberl weiter. Der Axa Konzern-Chef nannte das anhaltend niedrige Zinsniveau, zunehmende regulatorische Anforderungen durch Gesetzgeber und Rechtsprechung, erhöhten Bedarf an Risikokapital durch das EU-Finanzregelwerk Solvency II sowie steigenden Kostendruck durch neue Wettbewerber.
Den Axa Konzern sieht Buberl dabei „hervorragend“ positioniert: Durch die Einbindung in die internationale Axa Gruppe mit ihrer hohen Finanzkraft sowie die Breite seiner Aktivitäten – sowohl was die Sparten als auch was die Vertriebswege und Kundengruppen angehe – sei der Axa Konzern robuster gegen Krisen aufgestellt als viele Wettbewerber.
Umstrukturierungsprogramm f2p soll in neue Strategie münden
Im November 2011 hatten die Kölner das Umstrukturierungsprogramm „focus2perform“ (f2p) gestartet. Dieses sieht vor, die Effizienz im Konzern durch Automatisierung, Digitalisierung und Verschlankung zu erhöhen, die Kostenbasis von 2010 bis zum Jahr 2015 um 328 Millionen Euro zu reduzieren. „f2p ist die Basis für die weiterentwickelte Strategie, die der Konzernvorstand in den vergangenen Monaten erarbeitet hat und die unser Unternehmen für ein sich rasch veränderndes Marktumfeld zukunftsfähig machen wird“, so Buberl. (lk)
Foto: Axa Konzern