Anfang August haben Anleger die Aktien- und Anleihemärkte gemieden. Doch diese Phase sei bereits wieder vorbei, sagt Chris Iggo, Chefinvestor für den Anleihebereich bei Axa Investment Managers.
Die Entwicklung der Kapitalmärkte werde weiterhin von den Notenbanken in den USA und England dominiert: „Die Aussichten für die globalen Anleiherenditen hängen maßgeblich davon ab, wie lange die Zentralbanker in den USA und in England ihr Pokerface wahren und die Zinsen weiter niedrig halten“, so der CIO Fixed Income bei der französischen Fondsgesellschaft.
Korrekturen wenig überraschend
„Diese Marktkorrektur kam aber nicht überraschend. Die Bewertungen bei High-Yield-Produkten und bei Anleihen waren überzogen, hinzu kamen geopolitische Risiken, ein eher schwaches globales Wachstum und die im Sommer üblicherweise geringen Handelsvolumina“, erklärt Iggo. Dies hätte dazu geführt, dass die Spreads bei Unternehmensanleihen gestiegen und bei Aktien enger geworden seien.
„Insgesamt habe die Periode der Risikoscheu aber nicht lange gehalten. Die Spreads bei hochverzinsten Produkten sind wieder auf dem hohen Niveau von Mai, Anleger sind nun wieder auf der Suche nach attraktiven Renditen“, so der Axa-IM-Experte.
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Steigende Anleiherendite ante portas
Wie sich die globalen Anleiherenditen in diesem Jahr entwickeln, hängt seiner Ansicht nach maßgeblich von den Entscheidungen der Fed und der Bank of England ab. Nachdem die Arbeitsmärkte in den USA und in England wieder angezogen haben, sei in beiden Ländern allmählich wieder eine straffere Geldpolitik zu erwarten: „Erste Notenbanker haben sich in den letzten Komiteesitzungen bereits dafür ausgesprochen, die Zinsen zu erhöhen. Wenn nun weitere Mitglieder zustimmen, werden die Anleiherenditen wieder steigen.“
Iggos Renditeprognosen bis zum Jahresende: „Für zehnjährige Bundesanleihen rechnen wir bis Ende des Jahres mit einer Rendite von einem Prozent, bei japanischen Titeln mit 0,5 Prozent und bei US-Treasuries mit 2,4 Prozent.“ Aber: „Es gibt keine Garantie dafür, dass die Renditen linear steigen. Die geopolitischen Risiken in der Ukraine und Russland, die Anleger in den letzten Wochen vorsichtig agieren ließen, sind noch nicht ausgestanden. Es herrscht keine Bullenstimmung an den Märkten“, so Iggo. (mr)
Foto: Axa IM