Axa trennt sich vom Osteuropageschäft

Der französische Versicherer Axa hat sein Geschäft in Osteuropa verkauft.

Der Konzern wurde sich mit dem österreichischen Versicherer Uniqa einig, wie Uniqa am Freitagabend mitteilte. Der Verkaufspreis liegt bei rund einer Milliarde Euro.

Rund fünf Millionen Kunden, 2100 Mitarbeiter und 800 Millionen Euro Prämie – das sind die Eckpfeiler jener Gesellschaften der französischen Axa Group in Polen, Tschechien und der Slowakei, die Uniqa – vorbehaltlich der rechtlichen Genehmigungen – erwirbt. Kaufgegenstand sind Versicherungsunternehmen in den Bereichen Leben und Nicht-Leben sowie Wertpapierfirmen, Pensionskassen und Servicegesellschaften der Axa Group in diesen drei Ländern. Der Kaufpreis beträgt rund eine Milliarde Euro.

Uniqa CEO Andreas Brandstetter: „Wir kennen die Gesellschaften von Axa schon lange, sie passen hervorragend zu unserer langfristigen Strategie. Mit ihrem Schwerpunkt auf profitables Retailgeschäft und einem ausgewogenen Produktmix ergänzen sie unser bestehendes Geschäft und machen uns zur Nummer Fünf in der Wachstumsregion Zentral- und Osteuropa.

Uniqa verfügt heute als Nummer Sieben in CEE über ein flächendeckendes Netzwerk in 15 Märkten und bietet dort aktuell 6,8 Millionen Privat- und Firmenkunden das gesamte Spektrum an Versicherungslösungen an.

Jetzt in drei Wachstumsmärkte investieren

In den Märkten Polen, Tschechien und der Slowakei verfügt Uniqa über eine knapp 20-jährige Erfahrung. Mit Start des langfristigen Strategieprogramms Uniqa 2.0, das 2011 vorgestellt wurde und das bis Mitte 2020 läuft, hat das Unternehmen die Länder Zentral- und Osteuropas als zweiten Kernmarkt – neben Österreich – definiert. Die Gruppe tritt in allen Ländern – außer Russland – unter der Marke Uniqa auf.

Die Wirtschaft in Polen, Tschechien und der Slowakei hat sich in den letzten Jahren erfolgreich entwickelt. Mit Wachstumsraten von 3 Prozent im Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegt das Bruttoinlandsprodukt dieser Länder deutlich über jenem Österreichs (1,6 Prozent). „Unsere Analysen zeigen, dass das Wachstum langfristig weitergehen und signifikant über jenem Österreichs liegen wird. Mit dieser Akquisition investieren wir also in nachhaltiges und anhaltendes Wachstum“, so Brandstetter. Während der Versicherungsmarkt in Österreich im kommenden Jahr um 1,5 Prozent wachsen sollte, sehen die Prognosen für Polen (6,2 Prozent), Tschechien (6,8 Prozent) und Slowakei (2,7 Prozent) deutlich höhere Erwartungen.

Marktposition stärken

In Polen ist Uniqa derzeit mit 1,5 Millionen Kunden die Nummer Zehn am Markt, in Tschechien mit 800.000 Kunden die Nummer Sechs und in der Slowakei mit 500.000 Kunden die Nummer Vier. Axa wiederum bringt in Polen 3,2 Millionen Kunden, in Tschechien 800.000 und in der Slowakei 750.000 Kunden ein, wodurch Uniqa gemessen an der Prämie in Polen und Tschechien zur Nummer Fünf aufsteigen und in der Slowakei Platz Vier weiter festigen wird. „Wir werden in jedem dieser Märkte unsere Marktposition signifikant verbessern“, so Andreas Brandstetter.

„Axa passt ausgezeichnet zu uns: Die Gesellschaften sind erstklassig geführt und haben eine starke Marktposition. Wir gewinnen mit dieser Transaktion Privat- und Firmenkunden in drei Wachstumsmärkten, in denen wir schon heute hoch profitabel sind.“ Mit 35 Prozent Lebensgeschäft und 65 Prozent Sachgeschäft ist der Produktmix fast ausgeglichen.

Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erlangung aller notwendigen behördlichen Bewilligungen. Uniqa wurde bei der Transaktion von HSBC beraten. Das HSBC Team wurde angeführt von Ulrich Gericke, Graeme Lewis, Shashank Bhalla und Pascal Ehrler.(dpa-AFX/fm)

Foto: picture-alliance

 

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