Bafin-Chef: „Das Insolvenzrisiko ist gestiegen“

Mark Branson
Foto: Bafin
Mark Branson, Präsident der Bafin

Die Finanzaufsicht Bafin mahnt Banken zu ausreichend Vorsorge angesichts zunehmender Risiken. "Das Insolvenzrisiko ist gestiegen", sagte der Bafin-Präsident Mark Branson am Montag in Frankfurt. Damit nehme auch die Gefahr zu, dass Unternehmen Kredite nicht mehr bedienen könnten. Darauf müssten Banken sich vorbereiten.

Aktuell sei die Vorsorge der deutschen Institute für mögliche Kreditausfälle niedrig, stellte Branson fest. Zwar forderten Banken zunehmend höhere Risikoprämien und höhere Sicherheiten von ihren Kunden. Die Bafin müsse aber „sehr genau prüfen, ob diese Risikovorsorge reicht, um die ungünstigen Szenarien abzudecken“, sagte Branson.

In der Corona-Pandemie war die befürchtete Welle von Firmenpleiten in Deutschland ausgeblieben. Auch im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen dank staatlicher Milliardenhilfen nur moderat. Viele Banken hatten daher ihre Vorsorge für mögliche Rückschläge zurückgefahren.

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, die deutsche Wirtschaft und die Banken seien gegen Kreditausfälle immun, führte Branson aus. Staatliche Hilfen und die lange Zeit niedrigen Zinsen halfen. Nun kühle sich die Konjunktur ab, Umsätze könnten wegbrechen und bestimmte Branchen in Schwierigkeiten geraten, sagte der Bafin-Präsident. (dpa-AFX)

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