Die deutschen Lebensversicherer sollen einem Medienbericht zufolge ihre Rückstellungen für einen Teil ihrer Verträge 2011 erhöhen. Grund: Die Bafin befürchtet, dass die Gesellschaften die Zinsgarantien an ihre Kunden nicht einhalten können.
Das berichtet die „Financial Times Deutschland“ (FTD) in ihrer aktuellen Ausgabe. Danach zielen Bafin und Finanzministerium mit ihrer Forderung vor allem auf die niedrigen Zinsen ab, die Versicherer aktuell führ ihre wichtigsten Kapitalanlagen in Anleihen erhalten. Nach Ansicht der Bafin könnten die Erträge daraus nicht ausreichen, um die garantierten Ansprüche der Kunden zu befriedigen.
Von der Vorgabe der Finanzaufsicht sollen Rückstellungen für zwischen 1995 und 2000 angebotene klassische Lebensversicherungen betroffen sein. Diese würden über die gesamte Laufzeit mit garantierten vier Prozent auf den Sparanteil der Prämie verzinst, so die FTD weiter. Genaue Berechnungen über die Höhe der Belastung seien noch nicht vorhanden.
Der Druck auf die Versicherer könnte sich nach diesen Planungen damit erneut erhöhen. Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass das Finanzministerium plant, den Garantiezins von derzeit 2,25 auf 1,75 Prozent abzusenken. (ks)
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