Bafin-Chef warnt Finanzbranche vor Aussitzen der Niedrigzinsphase

Die Finanzaufsicht Bafin legt Banken und Versicherern wegen der extrem niedrigen Zinsen höhere Gebühren nahe. Die Niedrigzinsphase mache den Instituten zusehends zu schaffen, sagte der Präsident der Behörde, Felix Hufeld, am Dienstagabend in Frankfurt.

“Nichts zu tun und nur zu warten, bis sich das Schreckgespenst Niedrigzins verzogen hat, wäre – für einige Institute zumindest – Selbstmord auf Raten”, sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld.

„Noch haben die meisten ein ausreichendes Polster, um die Niedrigzinsphase heil zu überstehen.“ Hufeld mahnte jedoch: „Die Banken haben Möglichkeiten gegenzusteuern, und sie sollten sie nutzen.“ Neben höheren Preisen seien Kostensenkungen eine mögliche Antwort.

Hufeld: Politik darf nicht einseitig auf Honorarberatung setzen

Hufeld betonte: „Nichts zu tun und nur zu warten, bis sich das Schreckgespenst Niedrigzins verzogen hat, wäre – für einige Institute zumindest – Selbstmord auf Raten. Denn wie lange die Niedrigzinsphase noch dauert, kann heute niemand seriös voraussagen.“ Die Bafin beaufsichtigt 1500 kleinere und mittelgroße Banken in Deutschland direkt und ist zudem für die Versicherungsaufsicht zuständig. Hufeld führt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) seit 1. März vergangenen Jahres.

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Beim Anlegerschutz dürfe die europäische Politik nicht einseitig auf Honorarberatung setzen, bekräftigte Hufeld – auch, weil die Erträge der Banken wegen der niedrigen Zinsen ohnehin stark unter Druck seien: „Ein Anlegerschutz, der dazu führt, dass Wertpapierberatung gar nicht oder nicht mehr flächendeckend angeboten wird und faktisch einer wohlhabenden Klientel vorbehalten bleibt, kann kein sinnvolles politisches Ziel sein.“

Quelle: dpa-AFX

Foto: Bafin

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