BaFin: Weitere Warnungen vor Krypto-Plattformen

Wie tief der Sumpf der potenziellen Online-Abzocke ist, belegt kurz vor Weihnachten auch eine Klarstellung der Behörde in Zusammenhang mit einer früheren Warnung vor der Handelsplattform gmapros.co: Demnach verschickt die BaFin keine Schreiben zur Fortführung der Geschäftstätigkeit (23. Dezember 2022).

Sie habe die Öffentlichkeit auf ihrer Website am 30. November 2022 über die Aufnahme bankaufsichtlicher Ermittlungen gegen die GMA Pros Ltd., St. Vincent und die Grenadinen, Betreiberin der Handelsplattform gmapros.co, informiert. Wie der BaFin nunmehr bekannt geworden sei, wird Anlegerinnen und Anleger ein gefälschtes Schreiben der BaFin zur Verfügung gestellt. Dieses ist angeblich „An die Geschäftsleitung“ adressiert und trägt den Betreff „Wichtige Information betreffend der Anklage von GMAPros“.

„In der Mitteilung werde ‚GMAPros‘ angeblich eine ‚positive Leumundsbescheinigung‘ erteilt, sodass der Anbieter seine Geschäftstätigkeit fortführen könne“, berichtet die BaFin. Zudem werde in Aussicht gestellt, die beschriebene Veröffentlichung auf der BaFin-Website zu ändern. „Die BaFin stellt klar, dass dieses Schreiben nicht von der BaFin stammt und eine Fälschung ist. Die BaFin versendet derartige Mitteilungen grundsätzlich nicht“, so die Behörde.

BaFin-Offensive gegen Krypto-Plattformen

Die BaFin setzt damit ihre Offensive gegen Online-Plattformen ohne die erforderlichen Zulassungen fort, die sich zuletzt hauptsächlich auf Websites bezieht, die nur oder auch Kryptowerten zuzuordnen sind. Im November hatte sich BaFin-Exekutivdirektor Dr. Thorsten Pötzsch auf dem digitalen „Verbraucherschutzforum“ der Behörde äußerst kritisch zu Kryptowerten geäußert und verglich die Branche mit einem Casino. „Wenn Sie zu viel Geld haben, ist Krypto eine gute Idee, um das Geld loszuwerden“, lästerte Deutschlands oberster Aufseher für den Bereich Wertpapieraufsicht/Asset Management in einer der online übertragenen Diskussionsrunden unter anderem. „Das kann man gar nicht oft genug sagen“, betonte er.

Es wird immer deutlicher, dass dies wahrscheinlich keine rein spontane flapsige Antwort war (wofür die Behörde ohnehin nicht sonderlich bekannt ist). Jedenfalls hat die BaFin seitdem eine Vielzahl von Warnungen vor Plattformen und entsprechende Ermittlungen öffentlich gemacht.

1 2 3Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments