Bafin will LV-Provisionen selbst beschneiden

Ob es dazu kommt ist indes fraglich. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Brodesser, für das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) zuständiger Berichterstatter der Union, hat sich gegen die Einführung eines Provisionsdeckels in der Lebensversicherung ausgesprochen. „Eine mögliche generelle Limitierung der Vertriebsprovisionen in der Lebensversicherung stellt einen direkten gesetzlichen Eingriff in die Preisbildung dar und widerspricht dem verfassungsrechtlichen Gebot der Vertragsfreiheit“, erklärte Brodesser im Früherbst.

Er befürchtet, dass ein Provisionsdeckel ausschließlich Maklervertriebe treffen werde, da ihre Provisionen in der Regel über denen der Ausschließlichkeitsvertriebe und damit über dem Bafin-Vorschlag liegen. Es käme somit zu Wettbewerbsverzerrungen. Zudem würde eine Deckelung der Einnahmen zu einem weiteren Rückgang von qualifizierten Beratern führen.

Beurteilung der Folgen nicht eindeutig

Die Folgen eines Provisionsdeckels sei es initiiert durch die Politik oder die Bafin, beurteilt die Vertriebsbranche nicht per se negativ. 47,2 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) gehen davon aus, dass die Auswirkungen eines Provisionsdeckels sie kaum treffen würde. Dagegen erwarten 30,3 Prozent spürbare Auswirkungen, für 22,5 Prozent wäre es hart oder sehr hart. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbands. Für das kommende Jahr erwarten 53,2 Prozent der Unternehmen weiter steigende Courtageeinnahmen, 36,8 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Werten. Mit zehn Prozent (Vorjahr: 13 Prozent) ist der Anteil der Firmen, die Einbußen erwarten, sogar zurückgegangen. (fm)

Foto: Shutterstock

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