Laut der Studie ist es einigen europäischen Banken in den vergangenen Jahren gelungen, in die Gewinnerkategorie aufzusteigen. Hierfür haben sie demnach vier „Stellhebel“ genutzt:
1. Drastische Bilanzkürzung: Die aufgestiegenen Banken haben ihre risikogewichteten Aktiva um rund 50 Prozent reduziert, ihr Kreditvolumen um 25 bis 30 Prozent und das Volumen der sogenannten notleidenden Kredite um 70 bis 75 Prozent.
2. Höhere Kundenloyalität im digitalen Zeitalter: Auch die Konzentriation auf zukunftsträchtige Geschäftsfelder und die konsequente Digitalisierung wurde der Studie zufolge belohnt. Hierdurch hätten die Institute Privat- und Geschäftskunden begeistert und ihre Nettozinsmarge bezogen auf die risikogewichteten Aktiva verdoppelt.
3. Radikaler Neuanfang bei den Kosten: Der Studie zufolge ist auch die Formel „Zero-based Redesign“ erfolgversprechend. Wer seine Kosten järhlich von Grund auf neu plane und nicht nur fortschreibe, decke Einsparpotenziale auf und schaffe Freiräume für Investitionen in neue Geschäftsfelder.
4. Veränderte Finanzierung: Die Passivseite der Banken, die aufholen konnten, hat sich laut Bain & Company grundlegend verändert. Demnach stiegen die Spareinlagen um 20 bis 25 Prozent, während der Anteil der Wholesale-Finanzierung um 70 bis 80 Prozent zurückging.#
„Grundsätzlich wissen die meisten Kreditinstitute, welche Themen sie angehen müssen“, sagt Bain-Partner Vater. „Doch viele agieren nach wie vor zu vorsichtig und scheuen den nötigen radikalen Wandel.“
Angesichts der veränderten Kundenerwartungen, des harten Wettbewerbs sowie der verschärften Regulierung sei eine entschlossene Herangehensweise aber unerlässlich.
„Für die Banken gilt es jetzt zu handeln. Sie müssen vor allem die Schwächen in ihren Bilanzen ausmerzen und sich auf zukunfts- und margenträchtige Geschäftsfelder konzentrieren“, so Vater. (jb)
Foto: Shutterstock