Verbaucherschützer haben heute ein bundesweites Bündnis gegen Wucher gegründet, um „Banken-Wucher einzudämmen“ und Rechtssicherheit für Verbraucher zu schaffen. Gründer sind die Verbraucherzentralen Sachsen und Hamburg, das Institut für Finanzdienstleistungen (iff) und der Hamburger Rechtsanwalt Professor Dr. Udo Reifner.
Ein Bündnis gegen Wucher will gegen überhöhte Kreditzinsen und sinnlose Zusatzversicherungen von Banken vorgehen. Immer wieder gerieten Verbraucher in ihrer finanziellen Not in die Schuldenfalle, hieß es zum Start des Bündnisses am Donnerstag in Leipzig.
„Es geht um systematische Notlagen, verursacht von Banken“, sagte Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Derzeit sind zwar lediglich die Verbraucherzentralen Sachsen und Hamburg sowie das Institut für Finanzdienstleistungen im Boot. „Wir wollen in der Zukunft aber rasch weitere Partner gewinnen, um flächendeckend tätig zu werden“, betonte Heyer.
Bündnis gegen Wucher: Unternehmen sollen „verantwortungsvolle Produkte“ anbieten
Vor allem die sogenannten Restschuldversicherungen sind den Verbraucherschützern ein Dorn im Auge. Diese ließen die Zinsen oftmals auf das Doppelte gegenüber des marktüblichen Wertes ansteigen.
„Viele Betroffene sind psychisch stark belastet, weil sie die Raten nicht mehr aufbringen könnten“, sagte der Direktor des Institutes für Finanzdienstleistungen, Dirk Ulbricht. Der Ausweg sei nicht selten die Verbraucherinsolvenz.
Das Bündnis forderte eine belastbare, objektive Statistik über Restschuldversicherungen sowie die Überprüfung der Kreditverträge. Zudem soll die Wucherrechtssprechung widerbelebt werden. „Letztendlich wollen wir aber, dass die Unternehmen verantwortungsvolle Produkte anbieten“, sagte Heyer. (dpa-AFX)
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