Bankenpräsident Sewing: Rezession ist noch keine Depression

Foto: BdB
Christian Sewing, BdB

Bankenpräsident Christian Sewing hat angesichts einer drohenden Rezession in Deutschland beschwichtigt und sieht keine Anzeichen für eine Finanzkrise. Es werde aber mehr Insolvenzen geben.

„Wir werden einer Rezession 2023 nicht entgehen können“, sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken am Freitag in Washington am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Das sei aber erstmal kein „Drama“. „Eine Rezession bedeutet nicht eine Depression“, sagte Sewing weiter.

Das Wichtigste sei, dass Deutschland diese Rezession dann möglichst schnell durchstehe. Wie schlimm der Wirtschaftsabschwung werde, hänge auch davon ab, wie die Hilfspakete wirken würden. Deutschland habe eine solide Wirtschaft mit soliden mittelständischen Unternehmen, sagte der Bankenpräsident. Aber es werde mehr Insolvenzen in den kommenden zwölf Monaten geben. „In einer Rezession ist das so.“ Sewing betonte: „Es kann auch nicht der Anspruch sein, dass man alles rettet, was in Schwierigkeiten ist – das geht einfach nicht.“

„Ich glaube nicht, dass wir in irgendeiner Form Anzeichen für eine Finanzkrise haben“, sagte Sewing weiter. Die „Robustheit“ der deutschen und europäischen Banken sei absolut gegeben. Wichtig sei nun aber vor allem, die Inflation in den Griff zu bekommen. Deshalb sei es auch richtig, dass die Zentralbanken jetzt die Zinsen erhöhten. „Die Inflation ist Gift – am Ende des Tages für den Verbraucher. (…) Meines Erachtens auch für den sozialen Zusammenhalt und für unsere demokratischen Werte.“ (dpa-AFX)

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments