Der Präsident des Bankenverbandes (BdB), Jürgen Fitschen, hat vor übertriebenen Sorgen um die Wachstumsschwäche von Schwellenländern wie China und Brasilien gewarnt.
„Die Sorge vor einem Abrutschen der Weltwirtschaft in eine neuerliche Krise ist überzogen“, sagte der Co-Chef der Deutschen Bank am Freitag anlässlich der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in der peruanischen Hauptstadt Lima.
Fitschen glaubt an weiteres Wachstum
„Dass sich das konjunkturelle Klima in den Schwellenländern abkühlt, ist zum Teil eine normale Korrektur vorangegangener Überhitzung“, so Fitschen. Zudem würden einige Länder hausgemachte Strukturprobleme aufweisen. Grundsätzlich werden die Schwellenländer nach Überzeugung von Fitschen weiter wachsen – aber mit einem etwas niedrigeren Tempo.
Einen Teil der schwächelnden Entwicklung könnten zudem die Industriestaaten auffangen. So befänden sich die USA in einem soliden Aufschwung, und auch der Euro-Raum erhole sich konjunkturell. Bedenken, dass eine mögliche Zinsanhebung der US-Notenbank Fed zu abrupten Kapitalbewegungen führe und damit die wirtschaftlich schwierige Lage der Schwellenländer verschärfe, teilt Fitschen nicht.
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Ein Zinsschritt wäre keine Gefahr: „Er würde vor allem unterstreichen, dass die US-Wirtschaft inzwischen so robust ist, dass sich auch die Geldpolitik allmählich aus dem Krisenmodus verabschieden kann.“
Quelle: dpa-AFX
Foto: BdB