Japan
Nach den schweren Verlusten, die die Branche Ende der 1990er-Jahre und zu Beginn dieses Jahrhunderts wegen einer gewaltigen Immobilienblase und (verspäteten) staatlichen Eingreifens – im Zuge dessen die Long-Term Credit Bank (LTCB) und Nippon Credit Bank (NCB) verstaatlicht wurden – erlitt, gehen japanische Banken seither auf Nummer sicher. Sie sind daher aus der jüngsten Rezession mit robusten Bilanzen hervorgegangen und jetzt in der Lage, ihre internationale Expansion mit Schwerpunkt Asien fortzusetzen.
Schwellenländer
In den aufstrebenden Nationen nimmt das Kreditwachstum weiter zu, doch unterscheidet sich die Situation von Region zu Region enorm. Abgesehen von den anhaltenden Zweifeln am Gesundheitszustand chinesischer Banken sind die Geldinstitute in den Schwellenländern meist gut kapitalisiert und in der Lage, Marktanteile in Bereichen zu gewinnen, in denen ihre europäische Konkurrenz gerade Aktivitäten zurückfährt.
Verabschieden wir uns damit vom Universalbankenkonzept?
Nicht wirklich. Zwar hat es in Großbritannien und Frankreich Empfehlungen gegeben, dass die Banken ihr Privatkundengeschäft vom Investmentbanking trennen sollen. Ein solcher Schritt ließe sich allerdings nur schwer umsetzen.
Basel III
Die Krise hat die Schwachstellen der Basel-II-Vorschriften und die Grenzen der Auffassung von risikolosen Staatsanleihen, die eine der Leitlinien des Regelwerks war, aufgedeckt. 2010 gaben der Basler Ausschuss und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Vorschläge für ein neues Rahmenwerk bekannt, das ab 2019 in vollem Umfang gelten soll.
Die Regulierer sind jedoch nach wie vor uneins darüber, welche Prinzipien hinter den Vorschriften stehen sollen und wie ein Rahmenwerk an die Banken gebracht werden sollte. Trotzdem arbeitet die Europäische Union darauf hin, diese BIZ-Richtlinien in ihre Gesetze einzuarbeiten, und die US-Notenbank Federal Reserve hat zugesagt, dem Beispiel der EU zu folgen. Die Regulierungsbehörden haben das Schattenbankensystem im Visier, das maßgeblich zur Krise beigetragen hat. Die Veränderungen in den Finanzkreisläufen, wie etwa die Rolle, die Clearingstellen und Währungsfonds inzwischen spielen, machen die Festlegung eines angemessenen Rahmenwerks jedoch zu einer schwierigen Aufgabe.
Systemisch wichtige Finanzinstitute („SIFI“) und systemisches Risiko
Systemische Risiken gibt es seit jeher. Heute sind ihre Auswirkungen jedoch gewaltiger und die beteiligten Akteure viel größer. Angesichts von Kontrahentenrisiken, die schwieriger zu messen sind, und deutlich komplexeren Produkten werden größere Kapitalpuffer benötigt, als sie im allgemeinen Rahmenwerk Basel III vorgesehen sind. Eine Entscheidung diesbezüglich wird für November erwartet.
Seite drei: Der Dodd-Frank Act (2010)