Für die Aktienmärkte Europas, Japans und der Schwellenländer Asiens dürfte 2016 laut Ken Lambden, CIO bei Baring Asset Management in London, ein Erfolgsjahr werden.
Spitzenreiter seiner Marktprognosen ist dabei Europa, dem die geldpolitischen Anreize der Europäischen Zentralbank und zunehmend positive Fundamentaldaten Aufwind geben. Auch die Einschätzung zu Japan ist wohlwollend, zeigen doch die dortigen Marktreformen anhaltend Wirkung. Ebenso positiv bewertet Lambden die Entwicklung wichtiger Volkswirtschaften in Asien, die teilweise durch das erstarkte China Auftrieb erhalten.
„Europa ist hervorragend positioniert“
„Europa ist meiner Ansicht nach hervorragend positioniert und ich sehe gute Wachstumschancen bei Small-, Mid- und Large-Cap-Titeln. Im Gegensatz dazu dürfte der amerikanische Wachstumsmotor meines Erachtens nach im nächsten Jahr ins Stottern geraten. In der zweiten Jahreshälfte 2016 dürfte der Euro gegenüber dem Dollar vergleichsweise attraktiver sein. Unser China-Ausblick fällt im Vergleich zu anderen Beobachtern vielversprechender aus. Dem Land wird sowohl an den regionalen als auch den globalen Märkten eine zunehmend wichtige Rolle zufallen und die Integration in die Weltwirtschaft dürfte durch Marktreformen weiter vorangetrieben werden. Nachdem der Yuan in den Währungskorb des IWF, aus dem sich dessen Sonderziehungsrechte (SZR) ergeben, aufgenommen wurde und die chinesische Regierung den richtigen Kurs zur Kontrolle ihrer Wirtschaft eingeschlagen hat, dürfte 2016 für Asien alles in allem ein gutes Jahr werden“, so Lambden.
Spezifische Anlagechancen in Schwellenländern
In den Schwellenländern würden sich im Jahr 2016 vermehrt spezifische Anlagechancen ergeben, insbesondere im Small- und Mid-Cap-Segment. Diese Anlageklasse dürfte in der Gunst von Anlegern steigen, die auf der Suche nach vergleichsweise günstig bewerteten Titeln sind. Dabei ist Lambdens Ansicht nach jedoch wichtig, dass Anleger die Schwellenländer nicht länger als homogene Anlageklasse betrachten: Im Jahresverlauf 2016 werden Unterschiede bei den Renditen zu beobachten sein, daher spielt die Auswahl der Unternehmen und der einzelnen Aktien eine wesentliche Rolle.
Weniger Volatilität bei Rohstoffen
Lambden ist zudem der Auffassung, dass auf Unternehmensebene der Rohstoffsektor weniger Volatilität an den Tag legen wird als noch 2015, da getroffene Entscheidungen hinsichtlich Kosten und Produktionskapazitäten von nun an für eine höhere Rentabilität sorgen. „Auch im nächsten Jahr stehen die USA im Zentrum der Aufmerksamkeit, insbesondere im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November. Meiner Ansicht nach gibt es keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass die Fed plant, die Zinsen im Jahr 2016 in regelmäßigen Abständen anzuheben, sofern die Inflation nicht drastisch steigt. Doch glaube ich auch, dass es für die USA immer notwendiger wird, zur Tagesordnung zurückzukehren. Barings ist auf diese Marktentwicklungen bestens vorbereitet“, sagt Lambden.
Ausbau der Produktpalette bei Barings
Das Unternehmen habe für 2016 eine Expansionsphase eingeleitet und in Großbritannien und den USA, aber auch in Asien, eine große Zahl neuer Mitarbeiter eingestellt. Zudem könne Barings im neuen Jahr mit neuen Produkten aufwarten und die Vorteile der bestehenden Produktpalette ausbauen. „Wir gehen dabei von einer Nachfrage aus, die auf unsere speziellen Anlageleistungen zugeschnitten ist“, so Lambden. (fm)
Foto: Baring Asset Management