Nach über einem Jahr Hickhack kommt der Wieslocher Finanzvertrieb MLP seinem Ziel, den ungebetenen Gast Swiss Life aus dem Aktionärskreis zu drängen, ein weiteres Stück näher. Sechs Prozent der Anteile haben die Schweizer an den Wuppertaler Krankenversicherer Barmenia veräußert und halten nun nur noch 9,9 Prozent.
Hintergrund: Im August 2008 versuchte Swiss Life im Verbund mit Konzerntochter AWD in großem Stil bei MLP einzusteigen. In Wiesloch zeigte man sich wenig angetan und wehrte die Übernahme-Attacke mit den Finanzriesen Axa, Allianz und HBOS an seiner Seite ab.
Um seiner Forderung, Swiss Life solle seine Anteile reduzieren, Nachdruck zu verleihen, stellte MLP die Vermittlung von Produkten der Schweizer ein. Anfang 2009 lenkte der Versicherer dann ein und bekräftigte seitdem wiederholt, sein Aktienpaket auf unter zehn Prozent reduzieren zu wollen.
Nun ist es also soweit. „Mit der Barmenia verbindet MLP eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagt Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Barmenia, Josef Beutelmann, zeigte sich zufrieden: Mit MLP bestehe seit 20 Jahren eine Partnerschaft, die nun durch das Engagement weiter gestärkt würde.
Gleichzeitig begrüße MLP die von Beginn an geforderte Reduzierung der Beteiligung der Swiss Life auf weniger als zehn Prozent ausdrücklich, heißt es in der Mitteilung.
Dahinter verbirgt sich der Umstand, dass Vermittler gesetzlich verpflichtet sind, Neukunden auf einen Beteiligung des Produktpartners hinzuweisen, sobald dieser mit mehr als zehn Prozent am Unternehmen beteiligt ist. (hb/ks)
Die größten Anteilseigner an MLP sind:
Manfred Lautenschläger: 23,38 Prozent
Angelika Lautenschläger: 6,03 Prozent
Swiss Life: 9,9 Prozent
HDI/Talanx AG: 9,89 Prozent
Allianz SE: 6,27 Prozent
Barmenia Krankenversicherung: 6 Prozent
Harris Associates: 5,10 Prozent
Berenberg Bank: 4,84 Prozent
Axa S.A.: 4,72 Prozent
Uberior Ena Ltd. (HBOS): 0,73 Prozent
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