Die Barmer Ersatzkasse, mit Sitz in Wuppertal und Schwäbisch Gmüd und mit rund 9,4 Millionen Mitgliedern eine der größten Ersatzkassen Deutschlands, hat den Krankenhausreport 2018 vorgestellt.
Demnach bleiben Patienten hierzulande immer kürzer in den Krankenhäusern: So sank die durchschnittliche Verweildauer seit 2006 von 8,5 Tagen auf 7,5 Tage im Jahr 2017. Eine Abnahme von zwölf Prozent. Während die Verweildauer aufgrund körperlicher Erkrankungen sogar um 16 Prozent, und zwar von 7,5 Tagen auf 6,3 Tage zurückging, stieg sie bei psychischen Erkrankungen von 22,2 auf 24,2 Tage an. Das entspricht einem Plus von 9,2 Prozent.
Immer längere Aufenthalte wegen psychischer Erkrankungen
Vor allem Depressionen waren im Jahr 2017 dafür verantwortlich, dass Patienten viele Tage stationär behandelt werden mussten. So machten depressive Störungen 4,9 Prozent aller Krankenhaustage aus und depressive Episoden 3,1 Prozent. Der Anteil aller Krankenhaustage aufgrund von Herzinsuffizienz lag bei 2,7 Prozent, durch Schizophrenie bei 2,5 Prozent und durch Hirninfarkte sowie psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol bei jeweils zwei Prozent
Thüringer öfter im Krankenhaus – Hamburger deutlich weniger
Bemerkenswert sind auch die deutlichen regionale Unterschiede: Während in Thüringen im Jahr 2017 243 und im Saarland 242 von 1.000 Personen einen Krankenhausaufenthalt hatten, waren es in Hamburg nur 184 und in Baden-Württemberg 174. Große Unterschiede regionale Unterschiede gab es auch bei den Kosten je Versicherten. Sie schwankten zwischen 672 Euro für körperliche und 95 Euro für psychische Erkrankungen in Baden-Württemberg und 919 Euro und 92 Euro in Thüringen (Report S.37 und 39).
Die Kosten lagen im Jahr 2017 lagen die durchschnittlichen Ausgaben je männlichem Versicherten für den vollstationären Aufenthalt im Schnitt bei 802 Euro bei körperlichen und 90 Euro bei psychischen Erkrankungen. Bei weiblichen Versicherten fielen 771 und 102 Euro an. Der Krankenhausaufenthalt eines Patienten kostete im Schnitt 4.280 Euro bei körperlichen und 5.959 Euro bei psychischen Erkrankungen. Bei einer Patientin betrugen die Kosten im Schnitt 3.773 Euro beziehungsweise 7.518 Euro.
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