Für wen macht die Basisrente Sinn?

Obwohl sie bereits seit über zehn Jahren staatlich gefördert wird, bleibt die Basisrente mit unter zwei Millionen Verträgen deutlich hinter ihren Möglichkeiten in der privaten Altersvorsorge zurück. Dabei kann das Produkt bei guter Planung ganz vorzüglich funktionieren. Gastbeitrag von Frank Nobis, Institut für Vorsorge und Finanzplanung.

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Frank Nobis, IVFP: „Man sollte mit dem Gerücht aufräumen, dass die Basisrente nur für Selbstständige sinnvoll sei.“

Seit 2002 wurden über 16 Millionen Riester-Verträge und circa 7,5 Millionen Direktversicherungen in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) abgeschlossen. Wie ist angesichts dieser imposanten Zahlen der Dornröschenschlaf des dritten staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukts zu erklären?

Kein leichter Start

Zugegeben – die Basisrente hatte im Jahr 2005 einen schwierigen Start. Mit einem Geburtsfehler ausgestattet, wirkte der steuerliche Vorteil gerade bei ihrer wichtigsten Zielgruppe nicht, den Selbstständigen. Dieser Fehler wurde schließlich mit dem Jahressteuergesetz 2008 rückwirkend behoben. Seitdem ist jeder in eine Basisrente eingezahlte Euro steuerlich wirksam.

An diesem Geburtsfehler kann man den tiefen Schlaf also nicht festmachen. Liegt es an der gesetzlichen Ausgestaltung der Basisrente? Immerhin gilt sie als wenig flexibel und darf nur als Rente zur Auszahlung kommen. Zudem darf sie angeblich nicht vererbt werden, eine Übertragung, Beleihung und Veräußerung zudem nicht erfolgen.

Basisrente ist Rentenergänzung

Diese Restriktionen klingen sperrig, sind allerdings durch eine kluge Vertragsgestaltung und passgenaue Beratung weitgehend auszuräumen. Vor allem muss die Basisrente als das betrachtet werden, was sie ist: ein Baustein zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos und damit zur Vermeidung der Altersarmut.

Wenn man also den Sinn dieser Rentenergänzung akzeptiert hat, sollte man sich auf die enormen Renditevorteile der Basisrente für eine Zielgruppe von mindestens 15 Millionen Potenzialkunden konzentrieren.

Risikofaktor langes Leben

Für wen ist die Basisrente interessant? Eine Basisrente kann im Gegensatz zur Riester-Rente und der bAV grundsätzlich jeder abschließen. Und grundsätzlich jeder ist auch vom „Risiko“ des langen Lebens betroffen. Wir leben nun mal immer länger. Dies wurde mit der gerade aktualisierten Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes wieder eindrucksvoll bewiesen.

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So stieg in den letzten zehn Jahren die Lebenserwartung von Männern um zwei Jahre und drei Monate. Bei den Frauen sind es immerhin noch ein Jahr und sechs Monate. Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen älter als 90 Jahre werden, liegt mittlerweile bei über 53 Prozent.

Seite zwei: Grenzsteuersatz ist entscheidend

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