Jeder zehnte privat Krankenversicherte plant den Wechsel in den ab 2009 obligatorischen Basistarif der privaten Krankenversicherung (PKV).
Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut Psychonomics AG, Köln, in seinem aktuellen Health Care Monitoring. Für den halbjährlich erscheinenden Bericht hat das Unternehmen 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren repräsentativ befragt.
Ein Drittel (32 Prozent) der PKV-Kunden zieht einen Tariftausch zumindest in Erwägung. Über die Hälfte (54 Prozent) der potenziellen Wechsler wollen ihrem bisherigen Anbieter dabei treu bleiben, jeder Zehnte kann sich jedoch auch die Verknüpfung des Tarifwechsels mit der Wahl eines neuen Anbieters vorstellen, ein Drittel ist in dieser Frage bislang unentschieden.
Für die Wahltarife in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist das Interesse der Befragten dagegen noch gering. Am attraktivsten erscheint das so genannte Prämienmodell, das nachgewiesenes gesundheitsbewusstes Verhalten stärker als bisher belohnen soll. Dafür erklärten sich 58 Prozent aufgeschlossen. Jeder Dritte kann sich für Tarife erwärmen, die Beiträge zurückerstatten, sofern keine Leistungen in Anspruch genommen werden. Für ein Fünftel der gesetzlich Versicherten (21 Prozent) kommt ein Selbstbehalt an den möglichen Behandlungskosten in Betracht.
Inwiefern sich die Aufgeschlossenheit der Deutschen an den neuen Wahltarifen in der Zahl der abgeschlossenen Policen niederschlagen wird, kann Psychonomics noch nicht ermitteln. ?Konkretes Abschlussinteresse hat derzeit erst ein kleinerer Teil der Versicherten. Der Abschied von der Einheits-versicherung wird sich vermutlich erst in einem längeren Prozess vollziehen?, sagt Anja Schweitzer, Leiterin der HealthCare Marktforschung des Kölner Instituts. So könnte eine mögliche Hürde die bei vielen Wahltarifen übliche dreijährige Bindungsfrist an die Krankenkasse darstellen.