Bei der Finanzierung von Kapitalanlageimmobilien sollte der Käufer dagegen idealerweise 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital einbringen. „Ist dies nicht der Fall, stellen die Banken gerade bei Beleihungen über 80 Prozent des Verkehrswertes zusätzliche Anforderungen an das Mindesteinkommen des Darlehensnehmers sowie an das weitere zur Verfügung stehende Vermögen“, so Christ.
Forward-Darlehen: Zinstief für die Zukunft sichern
Auch diejenigen Immobilienbesitzer, deren Finanzierung erst in einigen Jahren zur Verlängerung ansteht, müssen nicht auf die Vorteile des aktuell niedrigen Zinsniveaus verzichten. Sie haben die Möglichkeit, sich diese mithilfe eines Forward-Darlehens zu sichern. Diese Kredite können bis zu fünf Jahre im Voraus abgeschlossen werden. Und das potenzielle Marktvolumen ist hoch.
„Das Thema Anschlussfinanzierung hat bei unseren Allfinanz-Partnerberatern ein deutlich höheres Volumen als die Erstfinanzierung“, sagt Pflegshoerl. Viele Immobilienbesitzer wollen das aktuelle Zinstief nutzen. „Nach den Ergebnissen unseres Trendindikators Baufinanzierung ist die Nachfrage nach Forward-Darlehen im Januar 2012 um 32,8 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen“, berichtet Gawarecki.
Allerdings wird für ein Forward-Darlehen je nach Vorlaufzeit ein Aufschlag auf den aktuellen Marktzins fällig. Zudem ist der Kunde an den Vertrag gebunden und muss das Darlehen zu den vereinbarten Konditionen abnehmen, unabhängig davon, ob der aktuelle Marktzins zum Vertragsbeginn niedriger liegt. Im ungünstigsten Fall bezahlt der Kunde ein paar Prozentpunkte mehr, im günstigsten Fall hat er sich gegen einen womöglich erheblichen Zinsanstieg abgesichert.
Gawarecki betont, dass Forward-Darlehen den Kunden zudem Planungssicherheit bieten. „Wir befinden uns erneut auf einem historisch niedrigen Zinsniveau. Würden die Zinsen erneut sinken, wovon nicht auszugehen ist, so könnte es theoretisch auch günstiger sein, mit der Finanzierung zu warten.“
Für den Privatkunden wäre dies aber enorm riskant, da er die Bewegungen des Zinsmarktes konstant überwachen müsste. „Wir raten deshalb zur Sicherheit und warnen vor der riskanten Schnäppchenjägerei.“
Auch Herbst rät Käufern, den Sicherheitsaspekt voranzustellen: „Derjenige, dem Finanzierungsüberlegungen unangenehm sind, sollte jetzt einen Forward-Vertrag unterschreiben, selbst mit dem Wissen, dass eine signifikante Zinserhöhung nicht zu erwarten ist.“ Der Forward-Aufschlag schwanke zwischen null und 0,04 Prozentpunkten Zinsaufschlag pro Monat Vorlaufzeit. Forward-Darlehen sind zudem für Kunden ratsam, die wenig finanziellen Spielraum haben, um eine Zinserhöhung abzufedern.
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