Die Zinsen für Immobiliendarlehen werden nach Einschätzung von Interhyp in der ersten Monaten des kommenden Jahres niedrig bleiben. Im Laufe von 2017 könne es aber zu einer Trendwende kommen.
Das Jahr 2016 stand im Zeichen extrem niedriger Bauzinsen und einer anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien, so Interhyp. Im Sommer erhielten Darlehensnehmer mit ausreichend Eigenkapital zehnjährige Baukredite für unter ein Prozent – so günstig wie nie seit Bestehen der Bundesrepublik.
Nach der Prognose des jüngsten Interhyp-Bauzins-Trendbarometers werden die Bauzinsen zumindest in den ersten Monaten des kommenden Jahres niedrig bleiben. Damit biete sich Bauherren, Kaufinteressenten und Eigenheimbesitzern die Gelegenheit, in Ruhe ihre Finanzierung anzugehen.
„Das jetzige Zinsniveau mit rund 1,5 Prozent für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung ist extrem günstig und wird sich in den nächsten Wochen nicht grundsätzlich verändern. Damit haben Immobilieninteressenten genügend Zeit, ihren Eigenheimwunsch Anfang 2017 in Ruhe in die Tat umzusetzen“, erklärt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.
Leichter Zinsanstieg in 2017 erwartet
Seiner Ansicht nach könnte sich im Laufe von 2017 entscheiden, ob die wirtschaftlichen Fundamentaldaten weltweit für eine Zinswende reichen. Politische Großereignisse im Laufe des kommenden Jahres würden dabei für Unwägbarkeiten sorgen – und damit möglicherweise für stärkere Schwankungen bei den Baugeldkonditionen.
Ob der Amtsantritt des US-Präsidenten, der Vollzug des Brexit, die Wahlen in Frankreich, die Wahlen in Deutschland oder die Entwicklung des Euro und Europas: Der ungewisse Ausgang dieser bedeutsamen Ereignisse verfüge über ausreichend Potenzial, um die Finanzmärkte kräftig durcheinander zu wirbeln.
Solide Planung entscheidend
Der Immobilienkauf zähle für viele Menschen zu den größten finanziellen Investitionen im Leben. Umso wichtiger sei es, solide und frühzeitig zu planen.
„Auch wenn die Zinsen für Baudarlehen momentan extrem niedrig sind, sollten Käufer auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital achten“, unterstreicht Goris. Ein hoher Eigenkapitaleinsatz helfe, den Darlehensbetrag gering zu halten – und damit Risiken zu minimieren, die sich grundsätzlich aus einem Kredit ergeben.
Ebenso ratsam sei, auf eine schnelle Entschuldung zu setzen. Hohe Anfangstilgungen von mindestens drei Prozent helfen, die Schuldenlast schnell zurückzuführen. „Wenn nun der Darlehensnehmer noch auf flexible zusätzliche Tilgungsoptionen und auf eine an seine Bedürfnisse ausgerichtete Zinsbindung achtet, steht finanzierungsseitig dem Immobilienkauf im neuen Jahr nichts mehr im Wege“, so Goris. (bk)
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