Baufinanzierung: „Der Preis-Spread zwischen gut und schlecht sanierten Immobilien wird immer größer“

Wie begeistert sind die ING-Vermittler und Kunden in digitaler Hinsicht?
Hein: Auch wenn wir intensiv an digitalen Features wie dem Online-Abschluss von Kreditverträgen arbeiten – eines wird sich nicht verändern: Die Finanzierung der Immobilie ist und bleibt die größte finanzielle Entscheidung im Leben der meisten Menschen. Da ist persönliche Beratung auch in Zukunft gefragt. Insbesondere mit Blick auf die Energiewende. Hier sind noch viele Fragen offen, die beantwortet werden wollen. Aber so oder so: Das Beratungsgespräch zur Finanzierung wird auch in Zukunft viel Raum für persönlichen Kontakt und Vertrauen bieten. Daran ändert sich so schnell nichts.
Brzeski: Wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung die Vermittlerinnen und Vermittler an Liveveranstaltungen wie dem Denkanstoß teilnehmen, bin auch ich sicher: Bei aller Digitalisierung bleibt der persönliche Kontakt in der Baufinanzierung in jeder Hinsicht ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Welche Digitalisierungsprojekte sind derzeit bei der ING in der Pipeline?
Hein: Bezogen auf den Baufinanzierungs-Vertrieb arbeiten wir mit Hochdruck und übrigens auch schon seit Jahren an der Digitalisierung der Baufinanzierung, um unsere Vermittlerinnen und Vermittler von operativen Aufgaben zu entlasten und Zeit für die Beratung zu schaffen. Und natürlich auch an der Schnelligkeit in der Kreditentscheidung. Dafür schauen wir Prozesse wie die elektronische Signatur oder das automatisierte Kontoauslesen, das wir für die Ratenkreditentscheidung bereits umgesetzt haben, ganz genau an. Ziel ist es, die Kreditentscheidung mit weniger Unterlagen und in weitaus kürzerer Zeit voranzutreiben. Hier sind wir auf einem erfolgversprechenden Weg.

Welche Hoffnung stecken Sie in beruflicher Hinsicht in das Jahr 2025?
Hein: Dass es mit der Modernisierung und Sanierung noch ambitionierter als bisher weitergeht. Hier wollen und werden wir mit bedarfsgerechten Produkten und Services auch im nächsten Jahr gut aufgestellt sein und unser Angebot erweitern.
Brzeski: Ich hoffe, dass die nächste Bundesregierung, egal welche Parteien dann Verantwortung übernehmen, der deutschen Wirtschaft einen Plan mit einer neuen Vision, einer neuen wirtschaftspolitischen Strategie anbietet. Nur so kommen wir aus der endlosen Stagnation wieder heraus und ich muss keine Fragen mehr nach dem kranken Mann Europas beantworten.

Interview: Frank O. Milewski, Cash.

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