Baufinanzierung: Standardrate sinkt weiter

Die historisch niedrigen Baufinanzierungszinsen spiegeln sich in einem weiteren Rückgang der Standardrate des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierungen wieder. Die durchschnittliche Darlehenshöhe hat dagegen zugelegt.

Immobilienkäufer in Deutschland nutzen das niedrige Zinsniveau und vereinbaren oft höhere Tilgungsraten.

Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen sind im laufenden Jahr deutlich gesunken. Dies belegt auch die Standardrate des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierungen (DTB), die angibt, welche monatliche Rate für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zehnjähriger Laufzeit zu entrichten ist (bei 80 Prozent Beleihung und zwei Prozent anfänglicher Tilgung).

Dieser Betrag sank für den Monat September 2014 auf einen Wert von 520 Euro. Im September 2013 lag die Standardrate noch bei 621 Euro. Entsprechend zahlte ein Kreditnehmer für das gleiche Finanzierungsvolumen im September 2014 monatlich mehr als 100 Euro weniger als vor einem Jahr.

„Seit Mai 2014 ist ein kontinuierlicher Rückgang der Standardrate erkennbar, im September hat sie einen neuen Tiefststand erreicht“, kommentiert Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, Lübeck.

Käufer erhöhen Tilgungsrate

Aufgrund der sinkenden Standardrate werde es immer attraktiver, den Tilgungssatz zu erhöhen, um die Finanzierungslaufzeit zu verkürzen. Entsprechend ist nach den Ergebnissen des Indikators beim durchschnittlichen Tilgungssatz ein weiterer geringer Anstieg zum Vormonat auf 2,51 Prozent zu verbuchen. Zum Vorjahr ergebe sich eine Steigerung um 0,22 Prozent.

Die durchschnittliche Darlehenshöhe kletterte im Vergleich zum Vormonat leicht um 1.000 Euro auf 169.000 Euro, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 8.000 Euro.

Die durchschnittliche Sollzinsbindung steigert sich laut Dr. Klein mit zwölf Jahren und vier Monaten um einen Monat und habe erneut einen Höchstwert erreicht. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf sei leicht von 78,53 auf 78,81 Prozent gestiegen. Analog sank der Eigenkapitalanteil weiter von 21,42 auf 21,19 Prozent (Vorjahr: 23,12 Prozent).

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Der Anteil von Darlehen mit einem festen Zinssatz ging laut Dr. Klein um 1,07 Prozent auf 72,89 Prozent zurück und habe somit nach drei Monaten erstmals wieder nachgegeben. Der Anteil an KfW-Darlehen kletterte um 0,6 Prozent auf 11,0 Prozent.

Forwarddarlehen konnten ihren Anteil im Vergleich zum Vormonat von 10,26 auf 10,99 Prozent erhöhen. Der Anteil von Darlehen mit variablem Zinssatz spiele weiterhin eine untergeordnete Rolle und sei um 0,1 Prozent auf 2,02 Prozent zurückgegangen. (bk)

Foto: Shutterstock

 

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