Keine Spekulation
Auf Platz drei rangieren Darlehen mit variablen Zinsen und Laufzeiten. Die Produkte sind nur für zwei von zehn der Vermittler von großer bis sehr großer Bedeutung. Die geringe Relevanz fußt auf der niedrigen Nachfrage seitens der Kunden. Da Kredite derzeit ohnehin günstig zu haben sind, spekulieren die meisten Kunden nicht auf weiter fallende Hypothekenzinsen.
Ähnlich gering ist die Bedeutung der Finanzierungsform „Tilgungen über Lebensversicherungen“. Die Darlehensart ist für lediglich vier Prozent der Vermittler von großer bis sehr großer Bedeutung. Vorbei sind die Zeiten, als viele Kreditnehmer die Strategie verfolgten, ihr Baufi-Darlehen nicht sofort abzubezahlen, sondern das verfügbare Kapital zunächst in einer Lebensversicherung anzulegen. Kunden fragen die Finanzierungsform derzeit kaum noch nach, da die Garantieverzinsung für Lebensversicherungen mit 1,25 Prozent sehr niedrig ausfällt und eine Tilgung über die Produkte kaum noch lohnt.
Mehrheit nutzt staatliche Förderungen
Unabhängig davon, ob sich Kunden für ein Hypothekendarlehen mit festen Zinsen, mit variablen Konditionen oder Tilgungen über Lebensversicherungen entscheiden, gilt: 90 Prozent stocken die Summe mit staatlichen Förderungen auf. Laut den befragten Finanzvermittlern beantragen sie in 96 Prozent der Fälle KfW-Darlehen, gefolgt von Zulagen für Wohn-Riester-Verträge mit 65 Prozent und regionalen Förderungen mit rund 43 Prozent.
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„Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Unterstützung bei der Beantragung staatlicher Förderung ein wesentlicher Bestandteil des Beratungsangebots ist. Weil Kunden aufgrund der komplexen Materie hier einen großen Beratungsbedarf haben, ist denkbar, dass einige Finanzvermittler damit bereits im Akquisegespräch werben“, sagt Sebastian. (st)
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