Die Baufinanzierungszinsen sind im Laufe des vergangenen Jahres leicht gestiegen. Der Lübecker Finanzdienstleister Dr. Klein rechnet in den kommenden Monaten mit einer schwankenden Seitwärtsbewegung.
In Summe sei das Jahr 2013 bis auf eine Ausnahme von einer impulslosen Entwicklung der Baufinanzierungszinsen gekennzeichnet gewesen, so Dr. Klein. Von Januar bis Mai sei das Niveau leicht, aber stetig auf ein neues Allzeittief gesunken. Im Mai seien die Zinsen deutlich gestiegen und hätten bis September mit einem Plus von knapp 0,80 Prozentpunkten den Baufinanzierungsmarkt angekurbelt. Danach seien Schwankungen auf niedrigem Niveau zu verzeichnen gewesen. Auf Jahressicht erhöhten sich die Baufinanzierungszinsen um 0,40 Prozentpunkte.
„Ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Baufinanzierungszinsen im Jahr 2014 wird sein, wie sich die europäische Staatsschuldenkrise weiter entwickelt, und welche Maßnahmen die amerikanische Notenbank FED und die EZB ergreifen werden“, kommentiert Stefan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG .
Lange Zinsbindung empfehlenswert
Aufgrund des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus empfehlen seien weiterhin lange Zinsbindungen von 15 bis zu 30 Jahren in Kombination mit höheren Tilgungen von mindestens zwei Prozent zu empfehlen. „Hierdurch erhalten Kunden langfristige Planungssicherheit. Sie sind spätestens nach 30 bis 35 Jahren schuldenfrei oder haben bei einer kürzeren Zinsbindung in Verbindung mit einer höheren Tilgung ein vermindertes Zinsänderungsrisiko bei einer Anschlussfinanzierung“, erläutert Gawarecki. Ein beispielsweise um zwei bis drei Prozentpunkte gestiegenes Zinsniveau führe dann im Vergleich zur vorherigen Finanzierung nicht zu einer finanziellen Schieflage.
Die Entwicklung im Mai 2013 habe gezeigt, dass Zinsen in einem relativ kurzen Zeitraum erheblich steigen könnten. „Kunden, die Planungssicherheit bevorzugen, können diese durch den Abschluss eines Forwarddarlehens bis zu 60 Monate vor dem regulären Anschlussfinanzierungstermin erreichen“, sagt Gawarecki. Ebenso könne es sich lohnen, den Abschluss eines Bausparvertrages in Betracht zu ziehen und sich damit für die Zukunft ein günstiges Zinsniveau zu sichern.
Dr. Klein rechnet kurzfristig mit einer schwankenden Seitwärtsbewegung der Baufinanzierungszinsen und langfristig mit einem steigenden Niveau. (bk)
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Quelle Grafik: Dr. Klein; Foto: Shutterstock