Studie: Immobilienkäufer verschenken Fördergelder

60 Prozent der Immobilienkäufer lassen Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank bei der Baufinanzierung ebenso ungenutzt wie finanzielle Unterstützung aus Förderprogrammen der Länder. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Portals Immobilienscout 24.

Baufinanzierung: Fördergelder verschenkt

Demnach finanziert sich der Großteil der Käufer (66 Prozent) den Traum vom Eigenheim über ein Annuitätendarlehen. 28 Prozent der Befragten geben in der Immobilienscout 24-Befragung an, mit einem Bausparvertrag vorgesorgt zu haben und rund sechs Prozent nutzen ein Versicherungsdarlehen. Als verwunderlich erachten die Studienautoren, dass nur 39 Prozent der befragten Bauherren die Möglichkeit nutzen, ihre Baufinanzierung mit einer Förderung zu kombinieren.

„Damit verschenken rund 60 Prozent der Immobilienkäufer bares Geld, denn oftmals bieten die geförderten Kredite bessere Konditionen als die Bank. Darum lohnt es sich unbedingt zu prüfen, ob das Bauvorhaben für eine Förderung in Frage kommt“, appelliert Ralf Weitz, Geschäftsleiter für den Bereich Baufinanzierung bei Immobilienscout 24.

Der durchschnittliche Darlehensbedarf liegt laut der Studie bei 43 Prozent der befragten Immobilienkäufer zwischen 100.000 und 200.000 Euro. 31 Prozent kommen sogar mit weniger als 100.000 Euro aus und nur 1,6 Prozent brauchen für die Verwirklichung ihres Traumes mehr als eine halbe Million Euro.

Eine Faustregel bei der Finanzierung lautet, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten an Eigenkapital vorhanden sein sollten. Bei mehr als der Hälfte der befragten Bauherren (55 Prozent) liegt dieser Anteil mit unter 25.000 Euro unter der empfohlenen Summe. Weitz rät: „In der Regel finanziert die Bank bis zu 80 Prozent des Beleihungswertes der Immobilie. Je mehr Eigenkapital der Käufer mitbringt, desto günstiger die Konditionen.“

Bei der Zinsbindung haben sich fast 60 Prozent der Befragten auf zehn Jahre festgelegt. Weitz sieht das durchaus kritisch: „Bei niedrigen Zinsen wie derzeit ist es sinnvoll, sich die günstigen Konditionen über eine möglichst lange Laufzeit von 15 oder sogar 20 Jahren zu sichern. Ist das Zinsniveau hoch, eignet sich eine kurze Zinsbindung.“

Im Durchschnitt haben die Umfrageteilnehmer ihre Finanzierung zu einem Effektivzinssatz von 3,7 Prozent abgeschlossen. Die durchschnittliche monatliche Belastung der Immobilienkäufer inklusive Zinsen und Tilgung liegt bei 750 Euro.

Im Rahmen der Studie wurden 1.479 Bauherren von Immobilienscout 24 befragt. (te)

Foto: Shutterstock

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