„Die weiter steigenden Baugenehmigungszahlen lösen seit geraumer Zeit einen gegenläufigen Trend bei der Entwicklung der Mieten aus“, kommentiert Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD, die positive Entwicklung beim Wohnungsbau. „Die Gleichung ist simpel: Mehr Angebot führt zu geringeren Preisanstiegen bei den Mieten; in manchen Großstädten weisen die Marktforschungsinstitute sogar bereits sinkende Mieten nach.“
Im deutlichen Kontrast zum positiven Gesamtbild stehe allerdings die Bundeshauptstadt Berlin. In Berlin wurden im Februar 1.094 neue Wohnungen genehmigt, rund neun Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Vergleich zum Vormonat Januar ging die Zahl der Baugenehmigungen insgesamt zurück. „Der Mietendeckel hat Investoren abgeschreckt, verunsichert und sich somit nachweislich negativ auf den Neubau und damit auf das Wohnungsangebot ausgewirkt. Vor politischen Plänen zur Einführung eines bundesweiten Mietendeckels kann angesichts dieser Zahlen nur gewarnt werden.“
Dass es am Dienstag den ersten Runden Tisch „Wohnen und Bauen“ bei Berlins Regierenden Bürgermeister gab, begrüßt Schick. „Allerdings sollte an einem solchen Runden Tisch nicht vordergründig die Rückabwicklung des Mietendeckels und damit die Schadensbegrenzung im Fokus stehen, sondern der perspektivische Wohnungsneubau. Alles andere ist nicht mehr als eine Alibiveranstaltung zu PR-Zwecken. Einen zählbaren Erfolg gibt es nur dann, wenn um die besten Lösungen zur Vereinfachung und Beschleunigung des Wohnungsneubaus in der Hauptstadt gerungen wird. Dazu müssen vor allem die Akteure ins Boot geholt werden, die Wohnungen in Berlin bauen.“