Bei Neubauten zählten die Wiesbadener Statistiker im April 14.300 Einheiten. Das waren 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Baugenehmigungen inklusive Umbauten lagen mit 17.600 ebenfalls um 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch gegenüber dem Vormonat ging die Zahl wieder etwas zurück. Für März 2024 hatte das Statistische Bundesamt 18.500 Baugenehmigungen gemeldet.
Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und gestiegener Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert. Seit Monaten geht es bei den Baugenehmigungen bergab. Verbände der Bau- und Immobilienbranche dringen angesichts des Wohnungsmangels gerade in Ballungsräumen auf mehr staatliche Förderung.
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe bezeichnete die Entwicklung als einen regelrechten Absturz. Ein Ende der Abwärtsspirale ist laut Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa nicht absehbar. „Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter“, sagte er laut einer Mitteilung. „Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen.“
Von Januar bis einschließlich April gaben die Behörden nach Angaben des Bundesamtes grünes Licht für 57.100 Neubauwohnungen – fast ein Viertel (23,7 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich sank in den vier Monaten die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser: um fast ein Drittel (32,5 Prozent) auf 12.300 Einheiten. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, war ein Minus von einem Fünftel (20,2 Prozent) auf 38.500 Wohnungen zu verzeichnen.
Einschließlich des Umbaus von Wohnungen summierten sich die Genehmigungen von Januar bis April auf 71.100 Wohnungen. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. (dpa-AFX)