Der Mangel an bebaubaren Grundstücken hat eine paradoxe Folge. Auf den wenigen verfügbaren Flächen in den Städten wird weniger gebaut als eigentlich möglich wäre. Der Grundstückskauf ist vielerorts so teuer geworden, dass sich der Bau von Mietshäusern nicht mehr rechnet.
„Hohe Grundstückspreise lassen einen frei finanzierten Wohnungsneubau zu bezahlbaren Mieten vielfach nicht mehr zu“, heißt es in einer Mitte September publizierten Studien des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Experten fordern zusätzliches Bauland am Rand der Großstädte
Als Gegenmittel plädierten die Experten des Instituts unter anderem dafür, zusätzliches Bauland am Rand der Großstädte zu schaffen – eine in Fachkreisen verbreitete Einschätzung: „Wichtig ist es daher, neues Baurecht zu schaffen, zum Beispiel durch Umwidmung von Ackerflächen, Weiden oder alten Industrieflächen“, sagt IW-Experte Voigtländer.
Doch das ist schwierig. Erschwert wird die Lage oft durch Widerstand von Bewohnern gegen Neubaugebiete. „Bei jedem Bauvorhaben kommen von den Bürgern sofort Proteste, Proteste, Proteste“, sagt Kroner. „Die Umwandlung von Agrarland in Bauflächen gehen viele Gemeinden ungern an, weil das ebenfalls sofort Proteste gibt.“
Und solange die Baulandpreise stetig steigen, gibt es nach Kroners Einschätzung für private Grundbesitzer wenig Motivation, diese zu verkaufen. (dpa-AFX)
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