Bauzinsen-Anstieg bremst Immobilienentwickler Project

Baukran vor Wohnungsrohbau
Foto: Shutterstock
Die Project-Fonds investieren hauptsächlich in den Wohnungsbau (Symbolbild).

Die Bauzinsen sind mit rund vier Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 2011 und erschweren vielen Menschen den Erwerb eines Eigenheims. Auch Project Immobilien, der Asset Manager von Project Investment, bekommt die Kaufzurückhaltung der Wohnungsinteressenten zu spüren.

Der seit rund elf Monaten andauernde Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Auch die deutsche Immobilienbranche ist von massiver Inflation, Bauzins- und Baupreisanstiegen, Lieferverzögerungen sowie einem Nachfragerückgang nach Wohnungen zum Kauf betroffen.

So hat der Immobilienentwickler im Jahr 2022 mit 239 Wohnungen nur rund 27 Prozent der Zahl der im Vorjahr verkauften Wohneinheiten (2021: 880 Wohnungen) veräußert. Der mit Wohnungsverkäufen in 2022 erzielte Umsatz belief sich auf 115,1 Millionen Euro. Weitere 49,5 Millionen Euro kamen über den gewerblichen Globalverkauf hinzu. Mit einem Gesamtumsatz von 164,6 Millionen Euro (2021: 436,4 Millionen Euro) erreichte Project Immobilien rund 38 Prozent des Vorjahresumsatzvolumens.

„Direkte Folge der gestiegenen Bauzinsen“

„Die Kaufzurückhaltung der Wohnungsinteressenten ist eine direkte Folge der gestiegenen Bauzinsen. Auch wenn bei der aktuell sehr hohen Inflation viele Menschen den Kauf einer Wohnung prinzipiell befürworten, um ihr Vermögen abzusichern, ist es entscheidend, ob die Finanzierung gelingt. Zudem agieren die Kaufinteressenten angesichts der vagen wirtschaftlichen Aussichten vorsichtig in Bezug auf die Bindung ihres Kapitals. Dazu kommen Bedenken, ob Bauträger mit Fremdfinanzierung die Immobilie wirklich zuende bauen. Hier können wir Kaufinteressenten mit unserer langjährigen Eigenkapitalausrichtung überzeugen, die faktisch eine Garantie ist, dass die Wohnung auch wirklich fertiggestellt wird“, so Michael Weniger, Vorstandsvorsitzender der Project Real Estate AG.

Investoren trotz Inflationsdruck abwartend

Eine abwartende Haltung nehmen auch Kapitalanleger im AIF-Bereich trotz des hohen Inflationsdrucks ein. Die für Privatanleger konzipierten Immobilienentwicklungsfonds Project Metropolen 20, 21 und 22, die schwerpunktmäßig in den Wohnungsneubau in deutschen Metropolregionen investieren, erreichten im Geschäftsjahr 2022 zusammen ein Eigenkapitalvolumen von 46,11 Millionen Euro ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags (2021: 86,27 Millionen Euro).

„Aus Kapitalanlegersicht ist es verständlich, dass bei den vorherrschenden unklaren wirtschaftlichen Aussichten je nach individueller Vermögenssituation eine längerfristige Kapitalbindung, die bei unseren Immobilien-AIF notwendig ist, hinterfragt und im Zweifel aufgeschoben wird. Niemand kann aktuell seriös vorhersagen, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauert und welche Auswirkungen das wiederum auf die Finanz- und Immobilienmärkte hat“, sagt Alexander Schlichting, Vorstandsvorsitzender der Project Beteiligungen AG.

„Mietmarkt für Wohnungen weiterhin sehr stark nachgefragt“

„Aktuell sind wir jedoch mit unserem Eigenkapitalprinzip zuversichtlich, auch in schwierigen Marktphasen attraktive Wertschöpfungsperspektiven mit Wohnimmobilienentwicklungen für unsere Anleger erzielen zu können, da wir fremdkapitalunabhängig bauen können. Zudem ist der Mietmarkt für Wohnungen weiterhin sehr stark nachgefragt und ermöglicht damit Investoren mit Vermietungsstrategie eine stabile Renditeperspektive. Hier besteht somit weiterhin hohes Potenzial für Neubauwohnungen, die für die Vermietung bestimmt sind“, so Schlichting weiter.

Von dem in 2022 akquirierten Eigenkapitalvolumen der Publikumsfonds entfallen auf den zum 30. Juni 2022 geschlossenen Fonds „Metropolen 20“ 31,37 Millionen Euro (Gesamtvolumen 97,0 Millionen Euro), auf den „Metropolen 21“ 5,30 Millionen Euro (Gesamtvolumen bisher 8,42 Millionen Euro) und auf den Mitte des Jahres gestarteten „Metropolen 22“ 9,44 Millionen Euro.

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