Das Ende der ultralockeren Geldpolitik ist in Sicht. Die EZB plant den Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm, die Fed hat bereits damit begonnen, den Leitzins wieder anzuheben. Damit werden auch die Baufinanzierungszinsen wieder steigen.
Während die Leitzinsen zuletzt unverändert blieben, beschäftigt sich die Europäische Zentralbank EZB mit der Zukunft ihres Anleihenkaufprogramms. Die US-Notenbank Fed hat bereits damit begonnen, keine neuen Anleihen mehr nachzukaufen.
Vorbereitung auf Ende des Anleihenkaufprogramms
EZB-Präsident Mario Draghi hat angekündigt, dass er nach der nächsten Ratssitzung am 26.10. über die Zukunft des Programms sprechen wird. Als sicher gilt im Vorfeld laut dem Maklerpool Qualitypool, dass der Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik behutsam erfolgen wird, um die andauernde Erholung der Wirtschaft in der Eurozone nicht zu gefährden.
Die Fed ist in der Frage schon weiter: Notenbank-Chefin Janet Yellen gab bekannt, dass die Fed ab Oktober auslaufende Anleihen im Wert von zehn Milliarden Dollar im Monat nicht mehr ersetzen wird. Diese Summe werde monatlich um zehn Milliarden Dollar gesteigert bis jeden Monat Anleihen im Wert von 50 Milliarden Dollar nicht mehr ersetzt werden. Zudem wird ein weiterer Zinsschritt im Dezember erwartet.
Der Leitzins wirkt sich auch auf andere Zinsen, wie Bauzinsen aus. Die Bestzinsen für Hypothekendarlehen entwickelten sich laut Qualitypool bis Anfang Oktober seitwärts. Nach 1,02 Prozent Anfang September hätten sich zehnjährige Darlehen bis Anfang Oktober minimal auf 1,01 Prozent verändert.
Zinsniveau stabilisiert
Die Bestzinsen für 15-jährige Darlehen hätten sich von 1,48 Prozent im September auf 1,51 Prozent im Oktober erhöht. „Das Zinsniveau hat sich vorerst stabilisiert. Von einem Rückschritt der Hypothekenzinsen ist nicht auszugehen, dafür fehlen jegliche Impulse“, sagt Jörg Haffner, Geschäftsführer von Qualitypool.
„Eventuell machen die Zinsen vor dem Jahresende noch kleinere Schritte aufwärts. Die nächsten Entscheidungen der Notenbanken und deren Auswirkungen auf das Bundesanleihen- und Zinsniveau werden den Kurs größtenteils vorgeben. Die nächste Sitzung der EZB am 26.10. und die daraus resultierenden Ergebnisse werden von besonderem Interesse sein“, so Haffner. (kl)
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