Die „neue bAV“: Einfach, renditestark, flexibel

Auch beim Vermögensverwalter Fidelity sorgt man sich um die Zukunft der Betriebsrente. „Es besteht akuter Handlungsbedarf“, fordert Dr. Klaus Mössle, Leiter Institutionelles Geschäft bei Fidelity Worldwide Investment in Deutschland.

Aktuell trage die bAV hierzulande nur fünf Prozent des durchschnittlichen Alterseinkommens bei. „Das heißt, sie fristet ein Schattendasein“, beklagt Mössle. „Der gesetzliche Anspruch auf Entgeltumwandlung, vor über zehn Jahren eingeführt, läuft ins Leere − und das, obwohl die bAV die mit Abstand effizienteste Form des Vorsorgesparens ist.“

Neuer Geist für die bAV

Um die bAV in Deutschland zu stärken, müsse sie neu gedacht werden. „Schließlich kann sie mehr sein als ein Betriebs-Sparbuch“, betont der Fidelity- Experte, der folgende Veränderungen für notwendig hält:

„Eine automatische Teilnahme für Arbeitnehmer mit Ausstiegsmöglichkeit, überschaubarer Aufwand und kalkulierbare Risiken für Arbeitgeber, eine renditestarke Geldanlage ohne jährliche Zinsgarantie, eine Trennung von Einzahlungs- und Auszahlungsphase sowie flexible Auszahlungsmöglichkeiten.“

Die „neue bAV“ müsse einfach, renditestark und flexibel sein, fordert Mössle. Dazu brauche es passende politische Rahmenbedingungen. Wo tarifliche Automatismen oder Branchenlösungen existierten, sollten diese jedoch Vorrang vor möglichen gesetzlichen Regelungen genießen.

Alterseinkommen von 85 Prozent des Nettoeinkommens

„Das Ziel ist allen Lösungen gemeinsam: Sie sollen zusammen mit der gesetzlichen Rente ein Alterseinkommen von gut 85 Prozent des Nettoeinkommens ermöglichen“, sagt Mössle.

„Die bAV praxisorientiert durchzuführen heißt einerseits, die Arbeitgeber von unkalkulierbaren Risiken zu entlasten und die Durchführung zu vereinfachen. Es heißt nicht zuletzt, dass auch mittelständischen Unternehmen bAV-Konzepte angeboten werden, die von bestehenden und neuen Mitarbeitern wertgeschätzt werden“, betont der Fidelity-Manager. (lk)

Foto: Shutterstock

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