Die Finanzierungslage der betrieblichen Altersversorgung (bAV) der Dax-Unternehmen hat sich entspannt. Die Pensionsvermögen stiegen im vergangenen Jahr auf 198 Milliarden Euro (2012: 192 Milliarden Euro). Im Gegenzug sanken die Pensionsverpflichtungen auf 303 Milliarden Euro (2012: 314 Milliarden Euro). Den Grund für diese Entwicklung erläutert eine aktuelle Studie.
Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Pensionsverpflichtungen von Dax-Unternehmen seien mit spezifischen Vermögenswerten bedeckt (Vorjahr: 61 Prozent), berichtet die Unternehmensberatung Towers Watson auf Basis einer Auswertung der Geschäftsberichte aller 30 Dax-Unternehmen.
Spitzenreiter mit einem Ausfinanzierungsgrad von 99 Prozent ist die Deutsche Bank, Schlusslicht ist die Deutsche Telekom, bei der nur 22 Prozent der Pensionsansprüche gedeckt sind (siehe Grafik).
Pensionswerke trotzen turbulentem Umfeld
„Die Dax-Unternehmen haben ihre Pensionswerke solide durch das wirtschaftlich turbulente Umfeld der vergangenen Jahre gelenkt“, lobt Dr. Thomas Jasper, Leiter Retirement Solutions bei Towers Watson. „Dank des erfolgreichen Anlage- und Risikomanagements konnten sie nun von der positiven Kapitalmarktentwicklung profitieren.“
Unternehmen reagieren auf veränderte Mitarbeiteransprüche
Jasper erwartet, dass viele Unternehmen in den kommenden Jahren ihre Pensionswerke überarbeiten werden, um sich auf veränderte Ansprüche ihrer Mitarbeiter einzustellen. Arbeitgeber, die mit guten Leistungen „eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Jasper, hätten einen klaren Vorsprung im Wettbewerb um Talente auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft.
Pensionsfonds profitieren stärker als Dax-Pensionswerke
Laut Towers Watson konnten insbesondere die weltweit größten Pensionsfonds von der guten Kapitalmarktentwicklung in 2013 profitieren. Nach eigenen Analysen sind dort 93 Prozent der Pensionsverpflichtungen mit speziell für die Pensionszahlungen reservierten Vermögenswerten bedeckt (Vorjahr: 77 Prozent).
„Pensionsfonds konnten weltweit von der Entwicklung der Aktienmärkte besser profitieren, weil sie ihr Pensionsvermögen traditionell deutlich stärker in Aktien investieren als deutsche Unternehmen“, erklärt Alfred Gohdes, Chefaktuar bAV bei Towers Watson Deutschland. Zugleich bedeute eine höhere Aktienquote immer auch eine höhere Marktanfälligkeit und damit eine größere Schwankungsbreite des Ausfinanzierungsgrades, so Gohdes. (lk)
Foto: Towers Watson